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Regierungsvideo zeigt Atom-Explosion mitten in Wien

Was würde passieren, wenn mitten in Wien eine Atombombe gezündet würde? Die dramatische Antwort auf diese Frage gibt jetzt das Außenministerium.

Roman Palman
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    Mit einem dramatischen Video will das Außenministerium zeigen, was die Folgen eines Atombomben-Abwurfs über Wien wären.
    Mit einem dramatischen Video will das Außenministerium zeigen, was die Folgen eines Atombomben-Abwurfs über Wien wären.
    Screenshot BMEIA

    Seit dem heutigen Freitag sind Atomwaffen international verboten. Das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags (TPNW) sei "historisch", so Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in einer Pressekonferenz und sprach von einem "wichtigen Schritt in Richtung einer sicheren Welt". 

    Gleichzeitig mahnte er aber: "Die Gefahr hat nicht abgenommen". Wohl um das zu verdeutlichen, hat Schallenberg in seinem Ressort ein Video produzieren lassen, das es in sich hat. Der Clip (siehe unten) zeigt, was passieren würde, wenn über dem Wiener Stephansplatz ein nuklearer Sprengkopf mit 100 Kilotonnen Sprengwirkung explodiert. 

    Video wie aus Horror-Schocker

    Während dramatische Bilder von Kernwaffentests, die auch schon in dem Hollywood-Streifen "Der Tag danach" (1983) gezeigt wurden, in alarmierendes Rot getaucht die Augen überladen, beschreiben Texteinblendungen das Ausmaß der Katastrophe:

    Im Umkreis von fast 400 Metern um den Stephansplatz ist "alles Asche". Die Innenstadt würde mit dem Lichtblitz der Detonation aufhören zu existieren. Die entstehende Hitzewelle führt noch im Umkreis von 2,5 Kilometern zu Verbrennungen.

    "Zwischen Unterem Belvedere und der Votivkirche sterben 90 Prozent aller Menschen", so das Außenministerium weiter. "Zwischen dem Vienne International Center und Schönbrunn erleiden die Menschen Verbrennungen 3. Grades, Amputationen werden notwendig."

    Bis hinaus nach Hütteldorf bringt die Druckwelle noch Fenster zum Bersten. Die radioaktive Aschewolke würde sogar noch das knapp 150 Kilometer entfernte Graz erreichen.

    Die Bilanz der zum Glück nur angenommenen Katastrophe: 230.000 Tote und mehr als eine halbe Million Verletzte. "Tausende weitere sterben an Folgeerkrankungen".

    Während all dem werden die Ohren mit dramatischer Musik, die direkt aus einem Endzeit-Horror-Schocker à la "28 Days Later" stammen könnte, geflutet.

    "Heimtückische Waffen"

    Mit dem direkt an die Emotionen der Zuschauer gerichteten Video soll verdeutlicht werden, welche Zerstörungskraft eine Atombombe mit einer Sprengwirkung von 100 Kilotonnen TNT entwickeln kann. Dabei handelt es sich laut Außenministerium um "eine Bombe, die sich sehr häufig in Waffenarsenalen findet". Weltweit gibt es derzeit rund 13.400 Atombomben.

    Zum Vergleich noch ein Blick in die Geschichte: Die Hiroshima-Bombe "Little Boy", der erste in einem Krieg eingesetzte Atomsprengkopf, hatte "nur" 13 Kilotonnen Sprengkraft. Was die Detonation damals angerichtet hatte, löst bis heute noch Schrecken aus.

    Das Schockvideo des Außenministeriums endet daher mit einer Kampfansage Schallenbergs: "Mit dem Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) läuten wir den Anfang vom Ende dieser heimtückischen Waffen ein". 

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      Russland hat im Sommer 2020 ein <strong>geheimes Video des stärksten Atombomben-Explosion der Menschheitsgeschichte</strong> für die Öffentlichkeit freigegeben.
      Russland hat im Sommer 2020 ein geheimes Video des stärksten Atombomben-Explosion der Menschheitsgeschichte für die Öffentlichkeit freigegeben.
      UdSSR/Rosatom via Reuters