"Heute"-Reporter Clemens Oistric war am Tatort der blutigen Messerattacke in der Praterstraße. Die bewaffnete Suche nach dem Täter erlebte er live mit.
20.00 Uhr in Wien. Ich bin im Auto unterwegs, telefoniere mit meiner Mutter. Plötzlich brausen auf Höhe der Urania in der Leopoldstadt Dutzende Streifenwagen mit Karacho durch die Stadt. Ein Beamter sperrt vor mir die Kreuzung Untere Donaustraße/Praterstraße. Ich lege auf. Sie sagt: "Pass auf Dich auf" – Mütter halt.
Ich parke mich ein, sehe davonlaufende Massen. Schüler, Frauen, Männer. Sie schreien. "Ein Messermann. Er hat wahllos auf Menschen eingestochen." Ich kämpfe mich durch bis zum ersten Tatort.
Blutlache am Asphalt
Vor einem Asia-Restaurant auf Höhe Praterstraße 36 ist eine Blutlache am Asphalt. Daneben Verbandsmaterial, Handschuhe, eine Handyhülle. Hier hat ein Fitnesstrainer Verletzte erstversorgt (siehe oben). Ein Mann soll reanimiert worden sein. Ich informiere meine Redaktion. Frage einen Polizisten, bis wohin ich gehen darf, schicke Fotos für "heute.at".
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(Bild: Sabine Hertel)
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(Bild: Sabine Hertel)
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Auf der Praterstraße hat am Mittwoch (7. März) ein vorerst Unbekannter eine dreiköpfige Familie nieder und flüchtete anschließend.
(Bild: Sabine Hertel)
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Die Bluttat ereignete sich an einem Abgang zur U-Bahnstation Nestroyplatz.
(Bild: Clemens Oistric)
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Eines der Opfer, ein 17 Jahre altes Mädchen, konnte sich schwer verletzt in ein nahes Asia-Restaurant retten.
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(Bild: Clemens Oistric)
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Sie und ihre Eltern (Vater 67, Mutter 56 Jahre alt) wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
(Bild: Clemens Oistric)
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Die Polizei sowie die Spezialeinheit WEGA suchten nach dem flüchtigen Mann.
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(Bild: Clemens Oistric)
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Eine knappe halbe Stunde später wurde ein 20-Jähriger auf dem nahen Praterstern ebenfalls mit einem Messer attackiert.
(Bild: Clemens Oistric)
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Kurz darauf konnte ein 23-jähriger Afghane als Tatverdächtiger festgenommen werden.
(Bild: Video3)
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Lange Zeit war unklar, ob es sich bei dem Verdächtigen auch um den Täter aus der Praterstraße handelt.
(Bild: Video3)
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Der junge Mann wurde am Donnerstag einvernommen und zeigte sich gegenüber der Polizei geständig beide Taten begangen zu haben.
(Bild: Video3)
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Er selbst gab an, dass er in einer schlechten, aggressiven Stimmung war, auf seine gesamte Lebenssituation wütend war. Deshalb habe die Familie angegriffen.
(Bild: Video3)
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Am Praterstern habe er schließlich einen Bekannten, den 20-Jährigen, angegriffen, weil er diesen für seine vergangene Drogensucht verantwortlich macht.
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(Bild: Sabine Hertel)
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Berichte, wonach die Tat politisch motiviert gewesen sein soll, wurden durch die Aussage des Verdächtigen widerlegt.
(Bild: Sabine Hertel)
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Die Nachfrage, ob die Tat auch politisch motiviert war, habe der 23-Jährige eindeutig verneint, so die Polizei am Donnerstag.
(Bild: Sabine Hertel)
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In der Nacht auf Donnerstag konnten drei der vier Opfer von den Ärzten stabilisiert werden: Die beiden Frauen (56 und 17), sowie ...
(Bild: Sabine Hertel)
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Auf der Praterstraße hat am Mittwoch (7. März) ein vorerst Unbekannter eine dreiköpfige Familie nieder und flüchtete anschließend.
(Bild: Sabine Hertel)
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(Bild: Sabine Hertel)
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(Bild: Sabine Hertel)
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(Bild: Sabine Hertel)
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(Bild: Sabine Hertel)
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Auf der Praterstraße hat am Mittwoch (7. März) ein vorerst Unbekannter eine dreiköpfige Familie nieder und flüchtete anschließend.
(Bild: Sabine Hertel)
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Die Bluttat ereignete sich an einem Abgang zur U-Bahnstation Nestroyplatz.
(Bild: Clemens Oistric)
Am Schauplatz der Tat herrscht indes Aufregung – der Angreifer ist entkommen. Spürhunde, Suchtrupps, Sirenen. Ganovenjagd in ganz Wien. Er könnte überall sein. Ich erlebe "Tatort" live, als mein Handy läutet.
Eine US-Nummer am Display. Ich hebe ab. Ein CNN-Reporter will wissen: "Was ist passiert, was siehst du?" Die Frage aller Fragen kann ich nicht beantworten. Wie geht's den Verletzten? Wo ist der Verrückte? Ich höre, dass Opfer notoperiert werden. "Pass auf Dich auf" – darüber haben sie gestern Mittwochmorgen vermutlich auch noch geschmunzelt, denke ich.