Österreich

Österreich nahm 0,8 Prozent der Flüchtlinge auf

Heute Redaktion
13.09.2021, 23:06

Das "Relocation"-Programm, mit dem 106.000 Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden sollten, läuft am Dienstag aus. Die Bilanz für Österreich: 15 wurden aufgenommen.

Insgesamt 106.000 Asylwerber aus Italien und Griechenland sollten auf alle EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden, um die beiden Staaten zu entlasten. Aufgrund der Quotenregelung des umstrittenen "Relocation"-Programms hätte Österreich 1.953 Flüchtlinge aufnehmen müssen. Am Ende wurden es 15 (0,8 Prozent) - "heute.at" berichtete hier.

Grund dafür ist, dass Österreich bereits während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 zehntausende Asylwerber aufgenommen hat. Deshalb wurde man vorerst nicht in das Programm mit eingebunden.

Nur Malte übertraf Ziel

Damit befindet sich Österreich auf den letzten Plätzen, was die Aufnahme der "Relocation"-Flüchtlingen betrifft. Einzig die Verweigerer Polen und Ungarn sowie Tschechien, dass zwölf Asylwerber aufnahm, liegen noch hinter uns.

Im Großen und Ganzen konnte jedoch fast kein EU-Mitglied die vorgegebene Quote erfüllen. Nur Malta nahm mehr Flüchtlinge auf als vorgeschrieben: 148 statt 131.

Umverteilung soll fortgesetzt werden

Amnesty International kritisierte die EU am Montag: Demnach würde die Europäische Union tausende Asylwerber in Italien und Griechenland im Stich lassen.

Das "Relocation"-Programm läuft am Dienstag aus. Eine Sprecherin der EU-Kommission teilte jedoch mit, dass man die Fortsetzung der Flüchtlingsverteilung sicherstellen will. Denn 10.000 Asylwerber sitzen in Griechenland und Italien fest und warten auf ihre Umverteilung in die EU.

Kritik aus Brüssel

"Bis zur Erneuerung des Dubliner Abkommens mit einem System der Flüchtlingsumverteilung bei Krisen erwarte ich mir, dass die EU-Mitgliedsstaaten weiterhin Solidarität beweisen", sagte EU-Innenkommissar Dimiris Avramopoulos in einem Interview mit der italienischen Nachrichtenagentur ANSA (slo)