Nach der Ballerei am Dienstagabend bei einem Campingplatz am Attersee entschuldigt sich Michael Ikrath. Der Banker hatte mit einem Luftdruckgewehr auf Zielscheiben geschossen, wollte aber keinesfalls jemanden beunruhigen, sagt er Mittwochnachmittag.
"Ich bedaure, dass ich die Leute am Campingplatz beunruhigt habe. Ich habe aber keinerlei Rechtswidrigkeit begangen", lässt Ikrath wissen. Und es tue ihm leid, diese Unruhe gestiftet zu haben.
Augenzeugin alarmierte Polizei
Eine Bewohnerin der Gemeinde Nussdorf am Attersee hatte am Dienstag gegen 19:30 Uhr bei der Polizei angerufen. "Man hat Schüsse gehört, dann haben wir geschaut. Wir sahen nur einen Mann am See stehen. Er marschierte mit einem Gewähr zwischen den Wohnwägen durch, da sind Familien mit Ihren Kindern, er könnte ja auch hinfallen und ein Schuss löst sich. Das ist sehr gefährlich - sowas kann man nicht machen" , machte sich Erika Kaiserseder Sorgen.
Mehrere Polizeistreifen rückten aus und trafen dort auf den Ex-ÖVP-Abgeordneten und Banker Michael Ikrath. Der 61-Jährige stand auf der Badewiese und schoss mit einem Luftdruckgewehr auf Papier-Zielscheiben, die auf einer Bretterwand in Richtung Attersee befestigt waren. Die Badewiese war zu diesem Zeitpunkt menschenleer.
"Bin Urlauber aus Wien"
Bei der Überprüfung der Daten des Mannes gab Ikrath gegenüber den Beamten an, ein Urlauber aus Wien zu sein. Der Ex-Politiker - der gebürtige Oberösterreicher war zwischen 2003 und 2013 im Nationalrat tätig und ist derzeit Generalsekretär des österreichischen Sparkassenverbandes - stellte seine Schießübungen unverzüglich ein und übergab den Polizisten freiwillig sein Luftdruckgewehr.
Welche Konsequenzen die Schießübung für ihn hat, ist noch unklar. Eine Sachverhaltsdarstellung wird der Bezirkshauptmannschaft übermittelt. Geklärt werden soll auch, ob das Grundstück, auf dem Ikrath geschossen hat, tatsächlich zum Campingplatz gehört oder privat ist. Das Druckluftgewehr besaß Ikrath legal, dafür braucht man keinen Waffenschein. Das Gewehr liegt nun auf der Polizeiinspektion Schörfing am Attersee.
Skurriler Wahlkampf-Rap
Warum Ikrath herumgeschossen hat, ist nicht bekannt. Ikrath hatte im vergangenen Wahlkampf mit einem skurrilen auf sich aufmerksam gemacht.
