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"10 beste Strände, um angeschwemmt zu werden"

In London tauchen plötzlich vermeintliche Mode- und Reisewerbungen mit makaberen Titeln auf. Die Stadt rätselt.

Heute Redaktion
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Auf den ersten Blick sehen die Plakate aus wie Werbungen für das Modemagazin "Vogue" und das Reisemagazin "Traveler". Auf dem einen ist offenbar ein Flüchtling abgebildet, auf dem anderen ein vollbesetztes Flüchtlingsboot. Soweit zwar ungewöhnlich, aber eher unspektakulär. Richtig makaber lesen sich aber die Titel der angeblichen Coverseiten der Magazine.

Beim Reisemagazin lauten die Schriftzüge etwa "Eine Mittelmeerreise für kleine Budgets", "Die 10 besten griechischen Strände, um angeschwemmt zu werden" und "Von Aleppo nach Italien: Einen Trip, für den man sterben würde".

Das vermeintliche "Vogue"-Plakat liest sich mit Sätzen wie "30 Alleppo-Accessoires für die Belagerungszeit" oder "Wie man gespendete Kleidung mit Stil trägt".

Genial oder widerwärtig?

Gesehen wurden die Plakate bisher an herkömmlichen Werbeflächen bei Bushaltestellen im Londoner Stadtteil Bethnal Green. Dass es sich nicht um originale "Vogue"- und "Traveler"-Werbungen handelt, war dabei sofort klar.

Seitdem wird aber heftig diskutiert, ob es sich um geniale Kampagnen handelt, oder die Aktion einfach widerwärtig und makaber ist. Wer dahintersteckt, das ist bisher noch komplett unbekannt. Die heißeste Vermutung derzeit ist, dass für eine Flüchtlingsspendenaktion Aufmerksamkeit gewonnen werden soll. (rfi)