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Soviel Tierleid steckt in einer Tasse Kaffee!

"Kopi Luwak" ist der wohl teuerste Kaffee der Welt. Er besteht aus den halb verdauten Kaffeebohnen der Schleichkatzen, doch die Tiere leiden sehr.

Christine Kaltenecker
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Will man so ein Leben wirklich für eine Tasse Kaffee in Kauf nehmen?
Will man so ein Leben wirklich für eine Tasse Kaffee in Kauf nehmen?
PETA Asia Pacific

Der wohl teuerste Kaffee der Welt ist der sogenannte "Kopi Luwak", oder auch Katzenkaffee genannt. Ein Kilogramm wird zwischen 300 und 1.200 Euro gehandelt. Zur Herstellung werden dazu ausschließlich die gefressenen und wieder ausgeschiedenen Kaffeekirschen der Schleichkatzenat "Fleckenmusang" verwendet. Noch vor ein paar Jahren sammelten die Einheimischen die "Kaffeehäufchen" der Schleichkatzen in der Wildnis von Asien, Afrika oder Madagaskar ein, mittlerweile ist die Nachfrage aber so hoch, dass die Produktion in Käfigbatterien stattfindet. Ein Drama für die nachtaktiven Tiere.

Eingesperrt wegen des Häufchens

Auf Spalt- oder Gitterböden fristen die Baumbewohner ihr trauriges Dasein und werden, wider ihres natürlichen Speiseplans, der auch aus kleineren Tieren, Insekten, Würmern und Nüssen bestünde, ausschließlich mit Kaffeekirschen gefüttert. Das Fruchtfleisch können die Katzen verdauen, jedoch werden die Bohnen der Kirsche im Magen der Musangs fermentiert und wieder vollständig ausgeschieden.

Laut der Tierschutzorganisation PETA sind die Haltungsbedingungen in Indonesien und auf den Philippinen besonders dramatisch. Sie fangen die Schleichkatzen in der Wildnis und stecken sie alleine in winzige Käfige. Durch die einseitige Ernährung (NUR die dämliche Kirsche) leiden alle unter Mangelerscheinungen und Verhaltensstörungen, da das Koffein in der Kirsche aufputscht.

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    Die Schleichkatzen leiden sehr unter der menschlichen Ausbeutung.
    Die Schleichkatzen leiden sehr unter der menschlichen Ausbeutung.
    PETA Asia Pacific

    Schindluder mit dem Handel

    Leider gibt es bis heute noch kein Zertifikat, welches über die Produktion des Kaffees Aufschluss gäbe. Viele kleine Händler halten sich ein paar Schleichkatzen und verkaufen den Bohnenkot mit der Aussage, dass sie die Häufchen gesammelt hätten. Auch die Industrie schreibt oft wissentlich "Wildsammlung" auf die Verpackung obwohl die teuren Bohnen von eingesperrten Schleichkatzen stammen. Einer der größten Abnehmer ist übrigens unser lieber Nachbar, Deutschland.