Gesundheit

Diese Corona-Risikogruppe bekommt jetzt kostenlos Hilfe

Spezialisierte Fachkräfte wollen Diabetes-Betroffene unterstützen, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Sabine Primes
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Menschen mit Diabetes gelten als Corona-Risikogruppe.
Menschen mit Diabetes gelten als Corona-Risikogruppe.
Getty Images

Seit letzter Woche können sich Diabetes mellitus-Betroffene für die Corona-Impfung anmelden. Menschen mit dieser Erkrankung zählen zu den Risikopatienten und immerhin etwa 800.000 Menschen in Österreich sind davon betroffen. Diabetes mellitus zählt zu den chronischen Erkrankungen, die unbehandelt oftmals gravierende Folge- und Begleiterkrankungen verursachen können.

Auch im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurde Diabetes als einer von vier Faktoren für einen schweren Krankheitsverlauf und erhöhte Mortalität identifiziert. In einer österreichischen Studie wurde bei jedem zweiten Covid-19-Patienten auf der Intensivstation Diabetes nachgewiesen.

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten führt. Grund dafür ist die teilweise reduzierte oder vollständig erschöpfte Produktion des Hormons Insulin in der Bauchspeicheldrüse. Es gibt verschiedene Formen von Diabetes, die mittels einer Blutuntersuchung festgestellt werden können. Unbehandelt können schwere Folgeerkrankungen in Erscheinung treten.

Körperliche und seelische Risiken

Doch nicht nur das Coronavirus selbst stellt eine Gefahr für die Betroffenen dar. "Es wurde gezeigt, dass die COVID-19-Pandemie die physischen und psychischen Risiken von Menschen mit Diabetes stark beeinflusst hat", erklärt die Vorsitzende des Verbands österreichischer DiabetesberaterInnen (VÖD), Barbara Semlitsch.

Semlitsch verweist auf eine aktuelle Umfrage in 27 europäischen Ländern, die diesen Einfluss der Pandemie auf Menschen mit Diabetes, die nicht an COVID-19 erkrankt sind, zeigt. Von körperlichen Risiken der Patientinnen und Patienten wie akut überhöhtem Blutzucker über die Entstehung von Fußkomplikationen bis zu psychischen Risiken wie Angst und Depression.

Kostenlose Beratung ab sofort

Um Diabetesbetroffene in der Coronakrise besonders unterstützen zu können, bietet der Verband der Österreichischen DiabetesberaterInnen (VÖD) aktuell kostenfreie Beratung und Diabetesbetreuung im niedergelassenen Bereich an. Speziell ausgebildete Pflegeexpertinnen bieten Beratung für Menschen mit Diabetes mellitus und deren Angehörige an. Mit fachlicher Unterstützung sollen Stoffwechselentgleisungen vorgebeugt und Gefahren rechtzeitig erkannt werden.

Aktuell sind Beratungen via Telefon und E-Mail möglich, wobei in Einzelfällen auch Hausbesuche in einer Akutsituation möglich sind - natürlich unter Einhaltung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen.

Eine Liste mit Kontaktdaten der DiabetesberaterInnen finden Sie auf der Homepage des Verbandes Österreichischer DiabetesberaterInnen: diabetesberater.at/coronavirus