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Frische Wäsche für Astronauten gesucht!

Astronauten müssen sich auf Missionen Kleidungsstücke teilen - natürlich ohne Waschen. Wie das längerfristig gelingen kann, soll ein Projekt lösen.

Sabine Primes
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Weil sich Raumfahrer die Anzüge teilen müssen, wird jetzt nach neuen innovativen Materialien gesucht.
Weil sich Raumfahrer die Anzüge teilen müssen, wird jetzt nach neuen innovativen Materialien gesucht.
EPA-EFE

Das Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) hat kürzlich den Zuschlag für ein zweijähriges Forschungsvorhaben erhalten. Im Rahmen des neuen Projektes der European Space Agency (ESA) „BACTeRMA“ erforscht das ÖWF als Hauptauftragnehmer innovative Methoden, um Raumanzug-Unterwäsche in Zukunft noch hygienischer und somit mehrfach wieder verwendbar zu machen.

Der Hintergrund: Eine der Kleidungsschichten, die Astronauten unter dem Raumanzug tragen müssen, ist eine Art „Kühlungsunterwäsche“, das "Liquid Cooling and Ventilation Garment". Davon hat allerdings nicht jeder Astronaut ein eigenes Set - im Gegenteil. Es muss mit den anderen Besatzungsmitgliedern geteilt, also wiederverwendet werden. 

Da zu erwarten ist, dass diese Wiederverwendung sich langfristig etablieren wird, sobald Astronauten an Bord der internationalen Raumstation „Gateway“ arbeiten werden, hat die ESA das Projekt namens „Biocidal Advanced Coating Technology for Reducing Microbial Activity“ (=Biozide fortschrittliche Beschichtungstechnologie zur Reduzierung der mikrobiellen Aktivität), kurz BACTeRMA, ins Leben gerufen. Es soll Innovationen in der Raumfahrtbekleidung hervorbringen, die helfen sollen, Raumfahrtbekleidung solange wie möglich hygienisch sauber zu halten. Das Projekt wird weitere innovative Textilausrüstungen mit antimikrobiellen Eigenschaften entwickeln und testen. Das Österreichische Weltraum Forum wird gemeinsam mit dem Vienna Textile Lab verarbeitete Textilien auf ihre antimikrobiellen Eigenschaften testen und sie Schweiß und Strahlung aussetzen. 

Gegenüber der APA erklärt ÖWF-Direktor Gernot Grömer: "Im Zuge unserer Entwicklungsarbeiten für Raumanzüge haben wir festgestellt, dass auch die darunter getragene Kleidung interessant ist - nicht nur wegen der Geruchsentwicklung, sondern auch weil die mikrobiologische Belastung gerade bei Textilien auf Dauer ein nicht zu unterschätzendes Problem ist". Deshalb kooperiere man nun mit dem Vienna Textile Lab, das sich mit bakteriellen Stoffwechselprodukten beschäftigt.

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