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Online-Dating: Diese Begriffe sollten Singles kennen

Nach den vielen Lockdowns sagen Dating-Portale bereits den "Sommer der Liebe" voraus. Einige Dinge sollten Singles dabei aber beachten.

Stefanie Riegler
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Dating-Apps wie Tinder oder Bumble haben unser Liebesleben mit nur einem Wisch revolutioniert.
Dating-Apps wie Tinder oder Bumble haben unser Liebesleben mit nur einem Wisch revolutioniert.
Getty Images/iStockphoto

Die Corona-Pandemie hat vor allem Singles vor viele Herausforderungen gestellt. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen war es bis Mai besonders schwierig, neue Leute kennen zu lernen oder gar zu treffen. Dabei waren in dieser Zeit mehr Menschen beim Online-Dating aktiv als je zuvor. Wie aus Studien von Tinder und Bumble hervorgeht, fanden vermehrt virtuelle Treffen bzw. Spaziergänge statt.

Dating-Boom im Sommer

Seit 19. Mai gibt es nun aber wieder mehr Möglichkeiten für ein Date im realen Leben. "Wir sehen einem Sommer der Liebe entgegen", verkündete Shar Dubey, Vorstandschefin der Match-Group, dem Mutterkonzern der Dating-Plattformen Tinder, Hinge, OkCupid und Match.com vor zwei Monaten. Das Unternehmen verzeichnete bereits im ersten Quartal des Jahres starke Gewinne. So wuchs der Umsatz dank deutlich höherer Abozahlen im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 668 Millionen Dollar (556 Mio. Euro).

Nach vielen Monaten des Social Distancing sehnen sich vor allem Singles nach sozialer Interaktion. Doch beim Online-Dating gibt es einiges zu beachten. Mit den diversen Apps haben sich auch viele negative Dating-Trends herauskristallisiert. Hier eine Aufklärung, was die Begriffe Ghosting, Haunting, Benching und Co. bedeuten.

Ghosting

Rund jeder fünfte App-Nutzer hat schon Erfahrungen mit "Ghosting" gemacht. Der Trend leitet sich aus dem englischen Wort für "Geist" ab. Die Folge: Der Date-Partner meldet sich nicht mehr, taucht ab wie ein Gespenst. Zuvor hat man noch viele Nachrichten ausgetauscht und sich sogar öfter getroffen. Und plötzlich meldet sich das Gegenüber gar nicht mehr, reagiert nicht auf Nachrichten und beendet so die Beziehung. 

Die Masche ist für Betroffene äußerst schmerzhaft, viele trauen sich danach kaum noch in Beziehungen und hegen generelles Misstrauen.

Haunting

"Haunting" ist ein neuer Trend im Online-Dating-Bereich: Nachdem man "geghostet" wurde, folgt einem der ehemalige Partner auf sozialen Netzwerken. Es werden Fotos und Beiträge auf Instagram oder Facebook geliked oder kommentiert ohne, dass darauf eine Interaktion folgt.

So verschwindet das Ex-Date nie ganz aus dem Leben und stiftet Verwirrung. Das "Ghosting" wird dadurch noch schmerzhafter, emotional kommen Betroffene noch schwerer von der Person los. 

Zombieing

Wenn sich der Ex-Partner nach Monaten Funkstille plötzlich wieder meldet, spricht man von "Zombieing". Dabei tun die Personen oft so, als wäre nichts passiert – wie bei Zombies, die sterben und dann auf wundersame Weise von den Toten auferstehen.

Die Gründe für die plötzliche Kontakt-Aufnahme sind vielfältig, wie etwa Langeweile oder die Suche nach Spaß. Laut Psychologen stellt "Zombieing" aber nichts weiter als das Verlangen nach Aufmerksamkeit dar.

Stalking

Menschen, die Dating-Apps verwenden, können auch schnell zum Stalking-Opfer werden. Dank sozialer Netzwerke und Google ist es heutzutage recht einfach, bestimmte Informationen über jeweilige Personen herauszufinden. Wenn die Grenze zwischen neugierigem Namen-Googlen bis hin zum Ausspionieren und ständigem Zutexten überschritten wird, sollte man handeln. 

Experten raten dazu, verschiedene Profil-Bilder für Social Media und Dating-Apps zu verwenden. Somit ist man schon mal bei der Bildersuche schwieriger zu finden. Auch sollten User bei gewissen Netzwerken nicht den echten Namen angeben und stattdessen Nicknames verwenden.

Benching

Dieser Trend leitet sich vom englischen Wort "bench" (dt. Bank) ab und bedeutet, jemanden auf die Reservebank zu schicken. In der Welt des Online-Datings heißt das, dass man sich eine Person warm hält. Man schreibt gleichzeitig mit mehreren Matches, bekundet meist halbherziges Interesse und macht dem Gegenüber falsche Hoffnungen.

Für ein Treffen wird man vertröstet, die jeweilige Person weicht aus, hält aber dennoch weiterhin Kontakt. Betroffene wissen nicht, woran sie sind.

Tuning

"Tuning" ist ähnlich wie "Benching" und tritt vor allem auf Social Media auf. Der Kontakt ist intensiv, aber unverfänglich. Die Nachrichten erscheinen harmlos, dadurch kann jederzeit abgestritten werden, mehr als nur Freundschaft gewollt zu haben.

Wer ständig auf Facebook oder Instagram Bilder liked und kommentiert, gilt ebenfalls als "Tuner". Man flirtet zwar, aber eben nicht eindeutig. Die Masche sorgt ebenfalls bei den Betroffenen für Verwirrung.

Hyping

Beim "Hyping" nimmt einer der Partner die Position des Lückenbüßers nach einer Trennung ein. Er wird vom anderen dazu benutzt, eine Trennung zu überbrücken. Tritt ein neuer Mensch ins Leben, wird das Hyping-Opfer dann einfach fallen gelassen.

Viele Komplimente und frühe Zukunftspläne sind kennzeichnend für diesen Trend. Es geht der jeweiligen Person nur darum, das Selbstbewusstsein zu stärken und anschließend weiterzuziehen.

Stashing

Das Phänomen trat bereits vor Tinder und Co. auf, hat jetzt aber auch einen englischen Namen. "Stashing" bedeutet übersetzt so viel wie "verstecken". Obwohl man bereits eine feste Beziehung eingegangen ist, bleibt der Partner vor Kollegen, Freunden und Familienmitglieder verborgen. Auch auf Social Media tritt der Trend auf, wenn eine Person etwa sehr viel aus dem Privatleben postet, aber den jeweiligen Partner außen vor lässt.

Apocalypsing

Dieser Trend hat sich erst durch die Corona-Krise entwickelt. Im Gegensatz zum "Ghosting" stürzt man sich hier im Schnellmodus in eine Beziehung. Dabei werden ein paar wichtige Schritte einfach übersprungen. So ist man vielleicht schon nach dem ersten Date in einer Beziehung, ohne sich überhaupt richtig kennengelernt zu haben. Und statt Lieblingsessen und Hobbys stehen Kinderwunsch und Hochzeit auf dem Gesprächsplan. 

Und ein Happy End ist dabei nicht unbedingt garantiert. Nach einer langen Zeit des Social Distancing kann man zu schnell in Euphorie verfallen und der Schwarm erscheint als perfekter Partner, obwohl er das vielleicht gar nicht ist.

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