Wer Österreichs größtes Medienunternehmen (1,02 Mrd. Euro Umsatz) künftig leitet, wird vom 35-köpfigen Stiftungsrat in offener Wahl entschieden. Dort hat derzeit der ÖVP-"Freundeskreis" mit 16 Mitgliedern das Sagen. FPÖ-Chef Kickl stört das, er forderte unter Applaus von SPÖ und Neos Mittwoch eine geheime Wahl, um parteifremde Kandidaten zu fördern. Die Grünen Stiftungsräte sagen, sie hätten sich noch nicht auf einen Kandidaten festgelegt. Diese vier treten an:
Als letzter Kandidat meldete der stellvertretende Technik-Direktor (56) gestern den Anspruch auf den ORF-Chefsessel an. Er will den ORF "schlanker und effizienter" machen. Prantner soll eigentlich einen der vier Direktoren-Jobs anstreben, ihm werden gute FPÖ-Kontakte nachgesagt.
Die Channelmanagerin von ORF 1. Totzauer (51) soll die Unterstützung der NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner haben.
Der Vizefinanzdirektor (53) gilt als Favorit des Kanzlers, ist eng verbunden mit dem ÖVP-Freundeskreis.
Vier Amtszeiten hat der SPÖ-nahe ORF-Chef (61) bereits abgeleistet. Er ist immer für Überraschungen gut.