Verheerende Brände im Nordosten Argentiniens haben einen weltweit bekannten Nationalpark des südamerikanischen Landes erreicht und bedrohen dessen Tierwelt. "Wir zählen derzeit viele Brandherde an verschiedenen Orten der Provinz Corrientes", sagte am Freitag Talía Zamboni, Koordinatorin der Wiederansiedlung gefährdeter Tierarten bei der Stiftung "Rewilding Argentina".
Die Situation habe sich im Iberá-Nationalpark seit Januar besonders in Cambyretá und San Nicolás verschärft. Die örtlichen Behörden haben laut "Reuters" Feuerwehrleute, Polizisten und Freiwillige entsandt, um etwa 15 Brände zu bekämpfen, die in der Region nahe der Grenze zu Paraguay wüten und mehr als sechs Prozent der gesamten Provinz vernichteten.
Die Waldbrände halten schon seit Januar an und haben bislang 7852 Quadratkilometer Wald, Weideflächen und Sumpfgebiete zerstört. Experten sind vor allem überrascht, wie schnell das Feuer voranschreitet. Davon ist auch die Tierwelt betroffen, weil die Tiere nicht schnell fliehen oder von Rauch und Feuer eingeschlossen werden.
"Wir haben tote Wasserschweine, Kaimane und andere Tierarten gefunden", sagt Zamboni. Sie führt die Brände unter anderem auf die extreme Trockenheit in diesem Sommer auf der Südhalbkugel zurück. Selbst Sümpfe seien ausgetrocknet und eine Unachtsamkeit reiche, dass sich trockenes Material entzündet. Das Feuer hat zumindest eine positive Eigenschaft: Es wird auch zum Reinigen und Erschließen neuer Flächen genutzt.