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"F*ckt euch!" an Russen – leben die 13 Soldaten noch?

Auf einer Mini-Insel sollen 13 Ukrainer von einem Russen-Kriegsschiff getötet worden sein. Jetzt wurde bekannt, dass sie womöglich noch am Leben sind.

Roman Palman
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Ein auf einem Schwarz-Meer-Eiland stationierter Grenzsoldat kuschte selbst im Angesicht des drohenden Untergangs nicht vor der Übermacht der angreifenden Russen. Im Internet kursiert aktuell ein Audiomitschnitt, auf dem der letzte Dialog zwischen den Verteidigern der winzigen, aber für die Ukraine strategisch wichtigen Schlangeninsel (Ostriv Zmiinyi) und der Besatzung eines russischen Kriegsschiffs zu hören sein soll. Die Aufforderung zur Kapitulation endete mit einer klaren Ansage der Verteidiger: "Russisches Kriegsschiff, f*ckt euch!"

"Sind sehr froh, dass unsere Brüder leben"

Das sollen ihre letzten Worte gewesen sein, denn wie CNN unter Berufung auf Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski berichtet, sollen alle 13 Verteidiger von den Russen getötet worden sein. Selenski wollte ihnen allen für ihren Widerstandsgeist posthum den Titel "Held der Ukraine" verleihen.

Wie der deutsche "Stern" am heutigen Montag berichtet, könnte sich diese Meldung aus der Frühphase des Kriegs aber als falsch herausstellen. Die ukrainische Marine habe mitgeteilt, dass die 13 Grenzschützer doch überlebt hätten und sich in russischer Kriegsgefangenschaft befänden. "Wir sind sehr froh, dass unsere Brüder leben und es ihnen gut geht", teilte die Marine mit.

Kampflose Kapitulation?

Demnach hätten die Russen sämtliche Infrastruktur auf der Insel zerstört und ein ziviles Schiff erobert. Dadurch sei die Kommunikation zu dem Eiland abgeschnitten gewesen: "Wiederholte Versuche, die Besatzung zu kontaktieren und mehr über ihr Schicksal zu erfahren, waren vergeblich." Durch die russische Flottenpräsenz sei es auch nicht möglich gewesen, Hilfe zu schicken.

Aus dem Kreml wiederum heißt es, dass sich die ukrainischen Soldaten kampflos ergeben hätten. Dazu veröffentlichte die russischen Führung Bilder, welche die Grenzschützer in einem Bus zeigen sollen. Ob bzw. welche der Versionen stimmen, ist unklar, denn beide Seiten setzen in diesen Tagen auf massive Propaganda.