HeuteForFuture-award

Grenzenloser Fleisch- und Wurstgenuss - aus Pflanzen

Irma Basagic
Gustl, der vegane Leberkäse, wird eben aus Pflanzen und in Österreich hergestellt.
Gustl, der vegane Leberkäse, wird eben aus Pflanzen und in Österreich hergestellt.
Foto: Die Pflanzerei Wien

PROJEKTNAME: Gustl - Der vegane Leverkas
PROJEKTTRÄGER: Die Pflanzerei - Die vegane Metzgerei
KATEGORIE: Unternehmen
THEMENBEREICH: Lebensmittel
PROJEKT INSTITUTIONALISIERT ALS: Unternehmen
TEILNEHMERZAHL: 3
PROJEKTSTART: 2021
STATUS: Ist immer noch aktiv
REGION: Wien
KONTAKTPERSON: Nadina Ruedl & Sebastian Fröhlich
WEB: https://www.die-pflanzerei.at/

Darum geht es beim Projekt "Gustl - Der vegane Leverkas"

Das Projekt dreht sich um die Fleisch und Wurstklassiker der österreichischen Küche - nur eben aus Pflanzen.

Heute For Future-Award im Gespräch mit der Pflanzerei Wien

Was zeichnet Ihr Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

Die Pflanzerei - Die vegane Metzgerei bietet regionale und nachhaltige Fleisch- und Wurstvielfalt, die schmeckt — nur eben aus Pflanzen. Durch das Fachwissen und Handwerk unserer Metzger:innen und die Zusammenarbeit mit heimischen Landwirt:innen reduziert sich der CO2-Fußabdruck im Vergleich zu tierischen Varianten zwischen 78% und 89%.

Ein Mehrwert, der gerade im direkten Kund:innenkontakt durch den Verkauf über den Tresen weitergegeben wird. So die Vision der Pflanzerei, die ihre Produkte seit diesem Jahr per Direktverkauf und Online-Handel, bei Events und über die Gastronomie anbietet.

Info-Folder "Die Pflanzerei"

    Gustl - Veganer Leberkäse
    Gustl - Veganer Leberkäse
    Foto: Die Pflanzerei Wien

    So können im Alltag die Menschen, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen oder kein Fleisch essen, ihre Essgewohnheiten beibehalten, aber eben mit unseren pflanzlichen Produkten: Leverkas, Bratvurst oder Extravurst.

    #01 Regionalität: heimische Zutaten & Wertschöpfung durch traditionelle Herstellung vor Ort in Österreich

    #02 Echtes Handwerk: Fachwissen unserer Metzger:innen

    #03 Geschmack: Authentischer Geschmack, Textur und Mundgefühl

    #04 Vegan: Zeitgemäß für Konsument:innen, die sich bewusst mit den Themen Umwelt, Klima und Tierwohl auseinadersetzen, ohne dabei auf Genuss verzichten zu wollen.

    #05 Integrativer Ansatz: Mit den Produkten der Pflanzerei wird bei Konsument:innen und Produzent:innen gleichermaßen Bewusstseinsbildung in Hinblick auf die Anforderungen von nachhhaltigen, regionalen und veganen Produkten betrieben:
    Beispiel:

    Perspektive Kund:innen: Wer produziert meine Produkte? Woher stammen die Rohstoffe? Welche Zutaten enthalten meine Produkte? Braucht es E-Nummern und wenn ja warum? Welche Art der Landwirtschaft unterstütze ich mit dem Kauf der Produkte? Wo schaffe ich Arbeitsplätze, zu welchen Arbeitsbedingungen?

    Perspektive Produzent:innen: Wie transparent sind meine Lieferant:innen? (u.a. wer ist beteiligt an der Zulieferkette? Zertifikate?) Welche E-Nummern benötigt es wirklich, um ein regionales veganes Produkt herzustellen? Woher beziehe ich die Inhaltsstoffe meines Produktes (u.a. Erbse aus China vs. Frankreich)?

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    #01 Eine Unterstützung der Landwirtschaftskammer Österreich und des Bauernbunds Österreich für Landwirt:innen, um eine breite Vielfalt an Leguminosen in Österreich zu kultivieren. Dieselbe Hilfestellung ist auf andere Regionen und Länder übertragbar, um so den CO2 Ausstoß in der Landwirtschaft um ein vielfaches zu reduzieren. Das Problem liegt oftmals darin, dass der Hauptbestandteil (Proteinquelle) bei veganen Produkten nicht regional verfügbar ist. Regionalität ist auch bei veganen Fleischalternativen ein immer wichtigeres Kaufkriterium.

    #02 Ein Zusammenschluss an Expert:innen (u.a. Ethiker:innen, Umweltökonom:innen, Lebensmitteltechnolog:innen), Produzent:innen, Unternehmen und Konsument:innen, die gesellschaftliche und ökologische Veränderungen im pflanzlichen Lebensmittel- und Ernährungskontext gestalten wollen. Im Schulterschluss wird der Markt (System, Wertschöpfungskette) für Fleischalternativen weitergedacht, um die Fleischalternativen ganzheitlich nachhaltiger zu gestalten und den Fleischkonsum zu reduzieren.

    #03 Die Förderung und Verbreitung einer positiven Grundhaltung in Hinblick auf eine nachhaltige Ernährungsweise, die gleichsam auf die Umwelt, das Tier und den Menschen achtet. Dabei soll auf ein (wissenschaftliches) Expert:innengremium gesetzt werden, welches evidenzbasiert, also unabhängig und objektiv, Wissen zur Verfügung stellt.

    #04 Schaffung des Bewusstseins, dass es neben den industriell gefertigten Fleischalternativen auch heimische Hersteller:innen gibt, die auf regionale Wertschöpfung, den Schutz des österreichischen Lebensraums und die Nähe zum Menschen setzen. Stärkung des Bewusstseins für nachhaltige und heimische Fleischalternativen aus der Region.

    #05 Stärkung der österreichischen Hersteller:innen entlang der Wertschöpfungskette, im Speziellen auch die österreichischen Landwirt:innen, die pflanzliche Rohstoffe, Maschinen, Verfahren (...) für nachhaltige und neuartige Fleischalternativen produzieren.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Das oberste Ziel ist es, die Klassiker der Fleisch- und Wurstprodukte um eine pflanzliche Variante zu ergänzen, durch bestehende Metzger:innen produzieren zu lassen und einen möglichst hohen Anteil an Zutaten in den jeweiligen Regionen zu sourcen. Der Anteil an veganen Industrieprodukten ohne Wertschöpfung in der Region, soll durch Fleischalternativen ersetzt werden mit Landwirt:innen aus der Umgebung.

    Regionalität ist auch bei veganen Fleischalternativen ein immer wichtigeres Kaufkriterium. Mit den Produkten der Pflanzerei oder von Mitbewerber:innen, mit derselben Vision einen zeitgemäßen Lebensstil zu führen und einen besonderen Wert auf Umwelt, Soziales und Gesundheit zu legen, wird bei Konsument:innen und Produzent:innen gleichermaßen Bewusstseinsbildung in Hinblick auf die Anforderungen von nachhhaltig, regionalen und veganen Produkten betrieben.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, auch im Ausland.

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    Foto: Die Pflanzerei Wien
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