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Italo-Badeort sagt Alko-Österreichern den Kampf an

In Lignano rechnet man am Pfingstwochenende mit bis zu 20.000 Besuchern aus Österreich. Polizisten aus Südtirol sollen Abhilfe schaffen.

Leo Stempfl
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Vor den Restaurants in Lignano bilden sich täglich lange Schlagen.
Vor den Restaurants in Lignano bilden sich täglich lange Schlagen.
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Der Saisonstart in Lignano Sabbiadoro an der italienischen Adria steht unter turbulenten Vorzeichen. Eine durch den kalten Nordwind "Bora" ausgelöste Sturmfront hat am Wochenende weite Teile der Strände beschädigt. In Lignano etwa wurden am Sonntag hunderte Meter des Sandstrandes ins Meer gespült, nun fehlen mehrere Reihen für Liegen und Schirme.

Trotzdem rechnet man mit einem Ansturm von 80.000 Besuchern zum anstehenden Pfingstwochenende, 20.000 davon sollen aus Österreich stammen. Bekanntlich kam es in den vergangenen Jahren vermehrt zu unrühmlichen Vorfällen, weswegen man einen neuen Maßnahmenplan etablieren musste. Zum "Springbreak" 2018 wurden etwa sieben Österreicher aus Lignano ausgewiesen.

Kein Alk to go

Seit 2019 gibt es deswegen ein Glas- und Flaschenverbot. Darüber hinaus soll die Musik im Freien um allerspätestens 1.30 Uhr abgedreht werden. Auch die berühmten Springbrunnen in den Kreisverkehren werden stillgelegt, damit sich keiner verletzen kann. Getränke zum Mitnehmen sind verboten und sogar Wassermelonen sind tabu. Der Grund: Die Feiernden hatten das Obst in der Vergangenheit oft als "Schnapsbehälter" missbraucht.

Weil es angesichts des übermäßigen Alkoholkonsums der Partygäste leider auch oft zu gefährlichen Unfällen gekommen ist, wurde immer wieder laut über ein generelles Alkoholverbot nachgedacht. Laut Ansicht des Stadtchefs sei das aber kaum durchzuführen: "Es zu kontrollieren wäre unmöglich", so Luca Fanotto.

Kärntner Polizisten auf Strand-Streife

Nach zwei eher ruhigen Pfingst-Wochenenden rüstet man sich nun wieder für die altbekannten Alkohol-Exzesse der Österreicher. 2022 setzt man dafür wieder auf ein bewährtes Konzept: Deutschsprachige Polizisten aus Südtirol und Kärnten werden Carabinieri und Guardia di Finanza zur Seite stehen, um auf die Regeln hinzuweisen und deutliche Verwarnungen aussprechen zu können.

"Es wird mit einem großen Zustrom österreichischer Touristen gerechnet, was eine besondere Aufmerksamkeit der Polizei erfordert. Wir wollen nicht unvorbereitet sein", erklärte der Kommandant der Polizei von Lignano Sabbiadoro, Alessandro Bortolussi, nach Angaben lokaler Medien und der "APA".

"Ausgelassenheit und Spaß dürfen nicht die Ruhe und den Frieden anderer Touristen verletzen. Missbrauch von Alkohol und ordnungswidriges Verhalten sowie Lärm während der Ruhezeiten sind zu vermeiden. Wir werden auch gegen Vandalenakte gegen öffentliches und privates Eigentum vorgehen: Unser schöner Ferienort ist sehr gastfreundlich für all jene, die sich auf gesunde Weise und ohne Exzesse amüsieren wollen."

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    Eng an eng gekuschelt liegen die Gäste am Strand von Lignano Sabbiadoro
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