Politik

Caritas-Präsident fordert nun "echte Mindestsicherung"

Aus der "Sozialhilfe neu" soll wieder eine "echte Mindestsicherung" werden. Außerdem fordert Caritas-Präsident Michael Landau einen "Rettungsschirm".

Rene Findenig
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Fordert Hilfsgelder für die Österreicher jetzt und nicht erst im Herbst: Caritas-Präsident Michael Landau.
Fordert Hilfsgelder für die Österreicher jetzt und nicht erst im Herbst: Caritas-Präsident Michael Landau.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Entlastungen und Hilfsleistungen für die Menschen müssten jetzt und nicht erst im Herbst kommen, fordert Caritas-Präsident Michael Landau im Interview mit "Kathpress". Dass die Regierung offenbar ein Hilfspaket für den Sommer vorbereitet, wie Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) zuletzt andeutete, begrüßt Landau. Die Situation sei laut dem Caritas-Präsidenten dramatisch – in den Sozialberatungsstellen und den Lebensmittelausgaben der Caritas sehe man bereits, dass die Teuerungen "bereits voll bei den Menschen in Österreich angekommen" sei.

"Zeit drängt"

"Wenn wir jetzt die stärkste Inflation seit 40 Jahren erleben, müssen wir auch mit dem stärksten Sozialstaat auf diese Situation antworten", so Landau. Dringend brauche es laut Landau einen "Rettungsschirm, der vor Armut schützt", sonst würden breite Bevölkerungsschichten in die Armut abrutschen. Und die "Zeit drängt": "Allein in Wien haben von Jänner bis April um 30 Prozent mehr Menschen um Hilfe in unserer Caritas-Sozialberatungsstelle angefragt als 2021", so Landau. Deswegen müssten Hilfen jetzt und nicht erst im Herbst kommen.

Landau fordert auf der einen Seite weitere Soforthilfen und auf der anderen Seite langfristige Lösungen wie die Erhöhung von Sozialleistungen. Motto müsse sein "weniger Gießkanne und mehr zielgerichtete und nachhaltige Unterstützungen". Wichtig sei für Landau: "Die Bundesregierung hat in ihrem Regierungsprogramm festgehalten, Armut in Österreich halbieren zu wollen, dafür muss die Sozialhilfe NEU wieder zu einer echten Mindestsicherung werden, die an der Wirklichkeit der betroffenen Menschen ansetzt, etwa wo es um die Wohnkosten geht."

Weitere Forderungen

Weitere Forderungen des Caritas-Präsidenten: Eine jährliche Valorisierung der Sozial- und Familienleistungen, keine Tabus beim Diskutieren von Hilfsleistungen und das Zusammenziehen von Familienbonus und Familienbeihilfe zu "einer echten Kindergrundsicherung". 

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