Die FPÖ fordert dringende Maßnahmen im Pflegebereich. Wie Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Pressekonferenz vorschlug, müssten mehr junge Menschen für den Pflegeberuf begeistert werden. Sie warnt vor einer Personalnot und kritisiert die Regierung, da in diesem Bereich weiterhin Stillstand herrsche.
Belakowitsch fordert etwa, die Pflegeausbildung wieder niederschwelliger zu gestalten und attraktiver zu machen. Zudem müssten Deutschkenntnisse für Pflegerinnen und Pfleger verpflichtend sein.
"Wenn der Pfleger oder die Pflegerin kein Deutsch spricht, dann gibt es vielfältige Probleme für den zu Pflegenden, weil sich diese nicht ordentlich verständigen können. So muss Deutsch eine Grundvoraussetzung sein, um eine ordentliche Pflege zuhause sicherstellen zu können. Denn für uns ist die häusliche Pflege auch ein Zukunftsmodell", sagt FPÖ-Bundesrat Christoph Steiner.
Geht es nach Belakowitsch, brauche es beim Thema Pflege dringend einen Zusammenschluss zwischen Bund, Ländern und Gemeinden – eine Chance würden die derzeit laufenden Finanzausgleichsverhandlungen bieten. Herauskommen solle dabei ein "gesamtösterreichisches, tragbares Konzept".
Laut den Freiheitlichen, sollte die Pflegeausbildung durchaus beibehalten werden. Jedoch hätte die Akademisierung zu Schranken geführt. Belakowitsch forderte eine niederschwellige und trotzdem hochwertige Ausbildung ohne Matura als Voraussetzung.
"Einer der gravierendsten Fehler ist vor sieben Jahren passiert, als die Ausbildung zur Pflegekraft plötzlich akademisiert wurde. Wir Freiheitlichen haben damals davor gewarnt, dass dieser Schritt den Pflegenotstand noch verschärfen wird – und wir sollten leider Recht behalten", so Belakowitsch.
Die NEOS reagierten mit scharfer Kritik. "Eine Deutschpflicht wird die Pflegekrise nicht lösen, im Gegenteil: Sie wird den Pflegenotstand – genauso wie das völlig jenseitige Schengen-Veto der ÖVP – noch verschärfen", sagte Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler.