Österreich

"12-Stunden-Tag treibt Frauen in Altersarmut"

Anlässlich des morgigen Equal Pension Days findet Frauenstadträtin Gaál klare Worte gegen den 12-Stunden-Arbeitstag.

Heute Redaktion
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Stadträtin Kathrin Gaál setzt sich für Frauen ein.
Stadträtin Kathrin Gaál setzt sich für Frauen ein.
Bild: picturedesk.com

Der morgige "Equal Pension Day" markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erreicht haben werden. Schuld an dem fehlenden Geld sind Teilzeitarbeit, Karenz- und Kinderbetreuungszeiten sowie schlechtere Entlohnung.

"In Österreich erhalten Frauen durchschnittlich nur 57,35 Prozent der Pension der Männer. Von allen Bundesländern schneidet Wien zwar mit dem 27. August und dem Gewinn von zwei Tagen im Vergleich zum Vorjahr noch am besten ab, aber das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit ist damit noch lange nicht erreicht", erklärt Wiens Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SP).

"12-Stunden-Tag vergrößert Pensionslücke"

Die Lücke bei der Pension von Frauen im Vergleich zu jener von Männern würde durch den 12-Stunden-Tag, der mehr Frauen in die Teilzeit treibt, noch vergrößert werden: "Die Mehreinnahmen der Wirtschaft, werden mit der künftigen Altersarmut von heute jungen, berufstätigen Frauen erkauft. Wer durch Geringfügigkeit zu wenig Beiträge eingezahlt hat, wird in der Pension einmal mehr wieder vom Ehegatten abhängig sein", so Gaal.

Abhängigkeitsspirale für die Frauen

Auch die Lohnschere hat Auswirkungen auf die Pension. Frauen verdienen in Vollzeit für die gleiche Tätigkeit über 22,2% weniger als Männer in derselben Position. Schwer wiegt auch der getrennte Arbeitsmarkt, weil in sogenannten Frauenbranchen die Gehälter oft unter jenen der Männer liegen. Mit dem Wiedereinstieg nach der Karenz verringert sich ein zumeist niedrigeres Einkommen der Frau oftmals weiter durch Teilzeitbeschäftigung, warnt die Frauenstadträtin.

(pet)