Was sei das Ziel Israels? Sein Land werde über kurz und lang sowohl den Norden als auch den Süden des Gazastreifens kontrollieren, ist sich der frühere Soldat sicher. Man werde "alle töten", die an den Terror-Attacken mitgewirkt hätten. Dabei sei die Vernichtung der Hamas ein klares Ziel.
Was die Kontrolle über den Gazastreifen betrifft, werde Israel diese nicht lange haben. Israel strebe das nicht an. Barak kann sich vorstellen, dass für rund ein halbes Jahr ein internationaler Militärverband die Kontrolle über den Gazastreifen bekommen könnte. Danach sollte der "rechtmäßige Besitzer", die Palästinensische Autonomiebehörde, den Streifen übernehmen. Es brauche nämlich zwei starke Staaten. Neben Israel plädiert Barak auch für einen demilitarisierten Staat der Palästinenser und somit eine Zweistaaten-Lösung im nahen Osten.
Der militärische Arm der Hamas behauptet am Montag, zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen zu haben. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die Freilassung von zwei weiblichen Geiseln durch die Hamas in Gaza am Montagabend bestätigt. Die Freilassung der beiden Frauen soll von Katar und Ägypten vermittelt worden sein. Die Geiseln seien "trotz der Verbrechen der Besatzung" aus "humanitären Gründen" freigelassen worden, erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden.
Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Am Freitag waren überraschend eine Mutter und ihre Tochter freigelassen worden. Katar hatte die Freigabe der beiden US-Bürgerinnen vermittelt.