Umstrittene Maßnahme
Australien will 16.000 Pferde aus Helikopter erschießen
Die von europäischen Siedlern auf die Insel gebrachten Pferde vermehren sich rasant. Nun wird ihnen (abermals) der Kampf angesagt.
Auf der Insel, die Australien nun einmal ist, kommt es immer wieder zu Problemen mit der Tierwelt. Seien es invasive Arten oder die unkontrollierte Ausbreitung anderer. So führte eine längerer Dürre 1932 dazu, dass sich die Laufvogelart der Emus zu einer Herde zusammenschloss. Wohl um die 20.000 Tiere zogen durch Western Australia und trampelten die Weizenfelder der Siedler nieder. Um ihre Existenzgrundlage aufrechtzuerhalten, forderten die den Einsatz des Militärs.
Es kam in weiterer Folge zum "Emu-Krieg", der in einer Blamage der Streitkräfte endete. Trotz enorm hohen Munitionseinsatzes und Aufwandes konnten nur einige hundert Tiere getötet werden. Denn die Vögel erreichen zu Fuß bis zu 50 km/h, haben eine dicke Fettschicht und adaptierten ihr Verhalten dahingehend, dass sich die Tiere untereinander warnten. Der Krieg ging verloren.
16.000 Pferde sollen weg
Gelernt hat Australien daraus aber wohl wenig. Was man gegen Laufvögel nicht geschafft hat, soll nun gegen Pferde werden. Brumbies heißen die Wildtiere, die nun zum Schutz des Ökosystems in New South Wales erlegt werden sollen. 16.000 Abschüsse sind das Ziel.
Von den 19.000 Tieren sollen bis 2027 nur mehr rund 3.000 übrig bleiben. Abgeschossen werden sollen sie – kein Witz – vom Hubschrauber aus. Ein Vorgehen, das bereits Anwendung fand und schon in den vergangenen Jahrzehnten für große Kritik, nicht nur bei Tierschützern, sorgte.
"Niemand möchte Wildpferde töten", hielt Umweltschutzministerin Penny Sharpe zwar fest, doch bisherige Maßnahmen hätten nicht gefruchtet. Und die Pferde, die in Australien nicht heimisch sind, sondern von Siedlern im 18. Jahrhundert mitgebracht wurden, würden nun mal die lokale Tier- und Pflanzenwelt zerstören.