Kein Anästhesist da

Not-OP ohne Narkose für Bühnenstar: "Schlimmste Tortur"

Edith Leyrer (80) verdankt Schauspieler Gerhard Ernst ihr Leben. Er schickte sie rechtzeitig ins Spital, wo sie mit größten Schmerzen operiert wurde.

Sandra Kartik
Not-OP ohne Narkose für Bühnenstar: "Schlimmste Tortur"
Edith Leyrer feierte gestern ihren 80er mit Freund und Kollegen Gerhard Ernst, der ihr vor zwei Jahren das Leben rettete.
Andreas Lepsi / picturedesk.com

Mit einem großen Fest im Marchfelderhof (NÖ) feierte Kabarett-Grande-Dame Edith Leyrer am Montag ihren 80. Geburtstag mit Freunden nach. Dass sie dieses freudige Jubiläum überhaupt begehen kann, verdankt die Schauspielerin vor allem ihrem Kollegen Gerhard Ernst. "Er hat mir das Leben gerettet", erzählt sie im "Heute"-Gespräch ungewohnt ernst.

Ihr Kollege und Freund, mit dem sie seit vielen Jahren auf der Bühne steht, erkannte vor zwei Jahren gerade noch rechtzeitig, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Bei Proben für das Sommerfestival Kittsee (Bgld.) bemerkte er vor zwei Jahren, dass Leyrer nicht sie selbst war. "Ich hatte davor schon wochenlang einen viel zu hohen Puls. Ich hatte einen kleinen Eingriff im AKH, bei dem mein Herz wieder in einen richtigen Rhythmus gebracht werden sollte." Danach wollte die Unermüdliche weiter ihrer Arbeit nachgehen.

Doch die kleine OP bescherte Leyrer einen viel zu niedrigen Puls von lebensgefährlichen 33. "Die Proben waren lustig, aber ich bemerkte, dass ich ungewöhnlich müde war", so Leyrer. "Gerhard führte Regie und sagte: Du spielst nicht wie üblich, du bist kraftlos, ich lasse dich nicht auftreten." Ernst schickte Leyrer umgehend ins Krankenhaus. "Ich bin in Wien an jeder roten Ampel eingenickt, weil mein Puls so niedrig war."

Kein freier Anästhesist

Zurück in Wien rief Leyrer die Rettung, fuhr ins Donauspital und wurde gleich für eine Herzschrittmacher-OP vorbereitet. Doch dann teilte man ihr mit, der Eingriff müsse verschoben werden, da es keinen freien Anästhesisten dafür im Spital gäbe. Wegen der Pandemie gab es spürbare Engpässe beim Personal, blickt sie schaudernd zurück.

Doch nur wenig später beschlossen die Ärzte, den Eingriff dennoch durchzuführen. Der Bühnenstar bekam lediglich eine lokale Anästhesie auf der Haut. Dort spürte sie nichts, doch nur wenige Zentimeter darunter waren die Schmerzen unerträglich. "Es war eine mittelalterliche Pein, die fast drei Stunden dauerte. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht solche Schmerzen gehabt – eine Tortur sondergleichen."

"Von Dank erfüllt"

Wie Leyrer es durchgehalten hat, kann sie heute auch nicht mehr sagen. "Letztendlich bin ich aber von Dank erfüllt – gegenüber den Ärzten und Gerhard Ernst." Es dauerte etwa ein halbes Jahr, bis sich Leyrer wieder erholte. Inzwischen geht es ihrem Herzen gut, am Donnerstag steht sie bei der Premiere von "Golden Girls" in der Komödie am Kai in Wien auf der Bühne. 

Ernst ist diesmal nicht Teil des Ensembles. Bei ihrem Geburtstag durfte der Schauspieler dennoch nicht fehlen. Er sang Leyrer gestern ein Ständchen, doch das größte Geschenk hat er ihr bereits vor zwei Jahren gemacht.

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