Metaller-Verhandlungen

"Größte Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit" drohen

Als "letzte Chance" bezeichnen die Gewerkschaften die für Montag geplante, sechste Verhandlungsrunde der Metaller. Dann soll Dauer-Streik folgen.

Rene Findenig
"Größte Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit" drohen
Die bisher größten Arbeitsniederlegungen der Metaller gab es im Jahr 2011. Im Bild: Mitarbeiter der voestalpine Linz blockieren vor Arbeitsbeginn die Werkseinfahrt.
RUBRA / APA / picturedesk.com

Bereits fünfmal wurde verhandelt, bisher ohne Ergebnis. Und wenn man sich die Stellungnahmen der Arbeitgeber- und Gewerkschafts-Seite bei den Metaller-Kollektiv-Verhandlungen ansieht, dürfte man sich nicht einmal im Geringsten angenähert haben. Während die fünfte Verhandlungsrunde am Donnerstag abgebrochen und eine sechste für Montag anberaumt wurde, sprachen die Gewerkschaften von einem "nicht akzeptablen" Angebot der Arbeitgeberseite, das "weiterhin deutlich unter der Inflationsrate von 9,6 Prozent" liege. Die Arbeitgeber wiederum warnten erneut, dass es Auswirkungen des KV-Abschlusses auf die Wettbewerbsfähigkeit geben könnte.

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    Die Metaller streiken: In Wien wurde die Triester Straße lahmgelegt.
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    "Heute"

    Am Donnerstagabend stellte die Gewerkschaftsseite schließlich ein Ultimatum: "Nach fünf Runden sind wir immer noch weit entfernt von einem Abschluss. Nicht einmal die Teuerung scheinen die Arbeitgeber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abgelten zu wollen und das nach wirtschaftlichen Rekordjahren und hohen Gewinnausschüttungen", kritisierten die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmer, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Deswegen sei die Verhandlungsrunde am Montag "die letzte Möglichkeit, um massive Streiks noch abzuwenden und einen Abschluss zu erzielen. Es steht Spitz auf Knopf".

    Kein Abschluss am Montag wird zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit führen
    Die Chefverhandler der Arbeitnehmer, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA)
    nach der abgebrochenen, fünften Verhandlungsrunde

    Und sollten auch diese Gespräche scheitern? "Kein Abschluss am Montag wird zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit führen", kündigen Binder und Dürtscher an. Die Arbeitgeber klangen dagegen am Donnerstag nach der abgebrochenen Verhandlungsrunde diplomatischer und bezeichneten die Treffen als "intensive und konstruktive Gespräche", bei denen es sehr wohl "erste Annäherungen" gegeben habe. "Eine Einigung ist aber noch nicht in Sicht", hieß es. Der aktuelle Verhandlungsstand werde "nun in den jeweiligen Gremien diskutiert".

    "Wir sind heute erste Schritte vorangekommen. Da unsere Positionen aber noch auseinander liegen, haben wir die Verhandlungen auf Montag vertagt. Wir sind immer noch bemüht, einen fairen Abschluss für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichen. Für uns geht es aber auch um die Auswirkungen des KV-Abschlusses auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen", so Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie.

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