Leopoldi in St. Pölten

Mikl-Leitner: "Dürfen Intolerante nicht tolerieren"

Am Mittwoch, 15. 11., dem Landesfeiertag, lud Johanna Mikl-Leitner (VP) zum festlichen Abend ins Festspielhaus St. Pölten ein und fand klare Worte.

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    Sicherheitsaufgebot der Exekutive vor dem Festspielhaus.
    Sicherheitsaufgebot der Exekutive vor dem Festspielhaus.
    Thomas Lenger

    Der Festliche Abend in St. Pölten ist der traditionelle Schluss- und Höhepunkt des Niederösterreichischen Landesfeiertages. Auch heuer trafen sich am Abend des 15. Novembers wieder zahlreiche Gäste aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Kirche, Kultur und Wissenschaft im Festspielhaus, um den Festtag des Landespatrons Sankt Leopold zu begehen.

    Minister, Wissenschaft und Musik

    Alles, was Rang und Namen hat, marschierte dabei auf: Von den VP-Ministern Klaudia Tanner, Wolfgang Karner, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Auch St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SP) war vor Ort. Prominenter Gastredner war in diesem Jahr der Präsident des ISTA Klosterneuburg, Martin Hetzer. Als Zeichen für die Bedeutung der Wissenschaft für Niederösterreich waren heuer auch die ersten Reihen im Festspielhaus mit jungen Forscherinnen und Forschern besetzt.

    "Dürfen die Intoleranten nicht länger tolerieren"

    Landeschefin Johanna Mikl-Leitner hielt eine längere Rede. Die VPNÖ-Chefin zum Kampf gegen Antisemitismus: "Die Ereignisse in Israel drohen zu einem Flächenbrand antisemitischer Attacken zu werden. Die ersten Flammen greifen bereits auf Österreich über: Daher ist es mir gerade an unserem Landesfeiertag wichtig, unmissverständlich festzuhalten: Der Kampf gegen den Antisemitismus und für die Sicherheit unserer jüdischen Mitbürgerinnen und -bürger sind Teil unserer historischen Verantwortung und unverrückbare Bestandteile unserer Republik. Wer daran zweifelt, wer das nicht akzeptiert, wer meint, antisemitische Übergriffe werden in diesem Land toleriert, der ist bei uns fehl am Platz! Und wer das nicht verstehen will, der muss harte Konsequenzen spüren, weil wir diese Angriffe auf das friedliche Zusammenleben in unsere Gemeinschaft ganz sicher nicht akzeptieren. Wir müssen endlich damit beginnen, die Intoleranten nicht länger zu tolerieren."

    Zu den Worten Vertrauen und Respekt meinte die Landeshauptfrau: "Diese Eskalationen auf der großen Weltbühne - diese rohe Gewalt finden wir im Kleinen leider immer öfter auch bei uns. Die Verrohung im Umgang miteinander. Wenn es an gegenseitigem Respekt fehlt, wenn das Vertrauen verloren geht, dann geht auch jede Grundlage für vernünftige Gespräche verloren, dann fällt es immer schwerer, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu verständigen. Dabei sollten doch aus unserer eigenen Geschichte wissen: Hass und Unversöhnlichkeit, radikale Gegnerschaft, führen genauso in den Untergang wie blinde Gefolgschaft. Daher brauchen wir einen Grundkonsens. Vertrauen, Respekt und Wertschätzung füreinander. Das ist nicht nur die Grundlage unseres Zusammenlebens. Das ist auch die Grundfeste unserer Demokratie. Daher brauchen wir dringend mehr davon.“

    "Wissenschaft mit zentraler Rolle"

    Aber auch zur Wissenschaft fand Johanna Mikl-Leitner, sehr positive, Worte: "Niederösterreich ist Magnet für Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher– und das soll auch so bleiben. Wissenschaft, Forschung und Innovation spielen dabei eine zentrale Rolle - eine bessere Zukunftsvorsorge gibt es nicht. Die Ergebnisse der Wissenschaft sind unsere Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Und unser höchster, internationaler Leuchtturm ist dabei das ISTA in Klosterneuburg. Niederösterreich ist und bleibt der beste Standort für ihre Forschung. Dafür werden wir auch in Zukunft sorgen. Denn wer auf Wissenschaft, Forschung und Innovation setzt, der führt sein Land in eine gute Zukunft. Wer meint, er komme gut ohne neuer Ideen, Erfindungen und Entwicklungen aus, der hat schon verloren, der ist bald Vergangenheit.“

    Auch künstlerisch und musikalisch wurde einiges geboten: Das Blechbläserensemble der Landesjugendorchester Niederösterreich spielte groß auf, Volkstanzgruppen Herzogenburg und Tulln gewährten großartige Darbietungen. Abgerundet wurde der festliche Abend von den Musikern und Musikerinnen sowie Tänzern und Tänzerinnen der Musikschulen Niederösterreichs.

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