Zu wenig Impfstoff bestellt

40 statt 7€ – Gratis-Grippeimpfung in Wien vor dem Aus

Obwohl die Grippwewelle eigentlich erst bevorsteht, geht der Stadt der Impfstoff aus. Wer sich impfen lassen will, muss jetzt selbst bezahlen. 

Wien Heute
40 statt 7€ – Gratis-Grippeimpfung in Wien vor dem Aus
Die Gratis-Grippeimpfung in Wien ist schneller vorbei als gedacht. Es wurde zu wenig Impfstoff bestellt. 
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wurde ein Bestellstop für den kostenlosen Impfstoff verhängt. Impfwillige müssen nun zahlen oder selbst nach Restbeständen suchen. Betroffen sind von den Engpässen Pflegeheime, Hausärzte und auch das städtische Impfzentrum Town Town. 

40 Euro Kaufpreis statt sieben Euro Selbstbehalt

Auch bei Donaustädter Hausärztin Atousa Mastan ist der kostenlose Impfstoff seit Freitag aus, wie sie in "Wien heute" erzählt. "Es ist schon eine große Enttäuschung da, weil die Leute wollen sich ja impfen und wollen von dem Impfprogramm nutzen haben, aber es gibt halt keine Impfungen", so die Allgemeinmedizinierin.

Das Impfprogramm läuft heuer erstmals über das Gesundheitsministerium, die ÖGK und die Länder. Insgesamt wurden etwa eine Million Impfdosen bestellt, rund 230.000 davon für Wien. Dieses vorhergesehene Kontigent ist nun erschöpft, für Wien gilt nun ein Bestellstop. Eigentlich würde man für die Impfung nur sieben Euro Selbstbehalt zahlen. Da es aber keinen "Kassen-Impfstoff" mehr gibt, muss man ihn nun selbst in der Apotheke besorgen.

Apotheken haben vorgesorgt

Seitens der Österreichischen Apothekerkammer erklärt man, dass die Apotheken neben den Impfstoffen, die im Zuge des Österreichischen Impfplans von den Ärzten dort bestellt werden konnten (um 7 Euro) zusätzlich noch Impfstoffe eingelagert haben. "Um bei möglichen Engpässen weiterhin Impfstoffe anbieten zu können, die dann verimpft werden", so die Österreichische Apothekerkammer. Für Personen, die unter 65 Jahre alt sind, kostet die Grippeimpfung rund 25 Euro – die ältere Generation muss hingegen etwa 40 Euro bezahlen. 

Gesundheitsministerium räumt Optimierungsbedarf ein

Auch die Ärztekammer ärgert sich über diese falsche Kalkulation. "Wir baden die Misere des Gesundheitsministeriums aus", kritisiert Naghme Kamaleyan-Schmied, Obfrau der Kurie der niedergelassenen Ärzte in Wien. Kritisiert wird auch, dass die Ärztekammer nicht in die Organisation des öffentlichen Impfprogramms eingebunden war und zu wenig Informationen bekommen hat. "Uns hat man am Anfang gesagt, wir können peu-a-peu bestellen, je nach Bedarf, weil wir haben ja nicht unendlich große Kühlschränke in der Ordination. Dem war dann leider nicht so, wir konnten dann leider nicht nachbestellen", so Kamaleyan-Schmied in "Wien heute"

Wie viele Ordinationen bereits keinen Impfstoff mehr haben, kann aktuell niemand genau sagen. Die ÖGK antwortet auf "ORF"-Anfrage, dass nur weil ein Bestellstop verhängt wurde, das nicht heißt dass alle Dosen vollständig verimpft sind. Die vier Impfzentren der ÖKG hätten noch genug Impfstoff und die Grippeimpfhotline helfe beim Finden eines Termins. Das Gesundheitsministerium hingegen räumt gegenüber dem ORF ein, dass aufgrund dieser Erfahrungen das Bestellen und Verteilen des Impfstoffes im nächsten Jahr optimiert werden soll. 

Auch TownTown ausgebucht

Ein großes Problem ist die lange Bestellvorlaufzeit. Für eine Impfsaison muss man bereits im Sommer des Vorjahres bestellen. Heißt: die Impfstoffe für die Saison 2023/24 wurden schon im Sommer 2022 bestellt. Deshalb seien auch kaum Nachbestellungen möglich.

Auch das städtische Impfzentrum TownTown ist ausgebucht. Das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) antwortet auf "ORF"-Anfrage, dass man mangels Wirkstoff wahrscheinlich ab Dezember keine Grippe-Impfungen mehr anbieten werden könne. 

Die Bilder des Tages

1/58
Gehe zur Galerie
    <strong>18.05.2024: "Lena, bitte hör auf": Schilling-Skandal immer heftiger.</strong> Die Causa Schilling nimmt an Brisanz zu: Ex-Freundin Bohrn Mena packt in einem Interview aus und belastet die Politikerin mit neuen Chats schwer. <a data-li-document-ref="120037173" href="https://www.heute.at/s/lena-bitte-hoer-auf-schilling-skandal-immer-heftiger-120037173">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120037303" href="https://www.heute.at/s/schilling-packt-jetzt-mit-ueberraschendem-statement-aus-120037303"></a>
    18.05.2024: "Lena, bitte hör auf": Schilling-Skandal immer heftiger. Die Causa Schilling nimmt an Brisanz zu: Ex-Freundin Bohrn Mena packt in einem Interview aus und belastet die Politikerin mit neuen Chats schwer. Die Details >>>
    Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
    red
    Akt.