"Parodie" fürs Fotoalbum

Mann verkleidete sich für seine Familie als Hitler

Ein Steirer (54) hat offenbar gegen das Verbotsgesetz verstoßen. Es handle sich um eine "Parodie", so seine eigenwillige Verteidigung.

Österreich Heute
Mann verkleidete sich für seine Familie als Hitler
Ein 54-Jähriger steht am Straflandesgericht Graz, weil er sich als Hitler verkleidet hat.
Picturedesk (Symbol)

Das Foto, das Anfang der Woche am Straflandesgericht in Graz für Entsetzen sorgte, erfüllt sämtliche Kriterien nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Darauf zu sehen: Der Angeklagte trägt eine braune Uniform, Hitler-Bärtchen und hebt seine Hand zum Nazi-Gruß. Seine Aufmachung als Adolf Hitler präsentierte der 54-Jährige seinen damals achtjährigen Kindern und seiner früheren Ehefrau, die das verstörende Bild für die Ewigkeit festhielt. Jahre später zeigte sie den Steirer dann aber dafür an, weshalb er sich nun vor Gericht verantworten muss.

Es war wohl nicht der einzige fragwürdige Auftritt des Angeklagten. Zwischen 2018 und 2022 hielt er als Hitler verkleidet Reden vor mehreren Personen. Nicht nur dabei, sondern auch alleine vor seiner Frau, soll er Österreicher als "minderwertige Deutsche" bezeichnet haben. Weiters behauptete er, dass "Polen zu Deutschland gehört". Für Staatsanwältin Patricia Weber ist klar: "Es ist unmissverständlich, dass er mit dem Vorsatz handelte, Ziele des Nationalsozialismus wieder zu bewerben."

"Parodie fürs Familienalbum"

Der Angeklagte argumentierte, er sei Schauspieler und es habe sich dabei lediglich um eine Performance gehandelt. "Es war ein Lustigmachen, eine Parodie fürs Familienalbum", sagt sein Verteidige laut "Kleine Zeitung". Weiter führt er aus: "Alle fanden es lustig. Auch seine mittlerweile Ex-Frau, die die Fotos machte und ihn erst Jahre später deshalb angezeigt hat.“ 

Dass seinem Mandanten der Prozess gemacht wird, sei die Folge eines "Rosenkriegs". Durchsuchungen seiner Wohnung und seines Handys förderten nichts Einschlägiges beim 54-Jährigen zu Tage. Der Steirer selbst ließ sich seinen Auftritt vor Gericht dennoch nicht nehmen. "Meine Frau hat mich lieben gelernt, weil ich sie wie kein Mann zuvor unterhalten konnte – und zwar mit meinem Schauspiel. Sie sagte, ich hätte einen Humor mit Gießkanne". Als Hitler wolle er "keine Ideologie zum Ausdruck bringen, sondern nur meine Frau unterhalten – und das ist mir gelungen."

Der 54-Jährige nahm auch Bezug auf Charlie Chaplin im Film "Der große Diktator": "Ich sehe mich in dieser Tradition. Als Schauspieler kann man sich herrlich an der Figur reiben." Er habe für seine Kinder auch einmal Arnold Schwarzenegger im "Terminator" nachgespielt. "Aber deshalb bringe ich ja keine Leute um", verteidigte er sich. Der Prozess wurde vertragt, weil die Belastungszeugen – seine Ex-Frau und eines seiner Kinder – erkrankt sind.

Nazi-Bilder beschlagnahmt

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    Polizei Salzburg
    red
    Akt.