Einkommensanalyse

Teuerung verringert Real-Einkommen um 88 Euro pro Monat

2.457 Euro brutto verdient Herr und Frau Angestellter im Schnitt pro Monat. Doch die Inflation lässt das Realeinkommen massiv sinken.

Niederösterreich Heute
Teuerung verringert Real-Einkommen um 88 Euro pro Monat
Energie, Wohnen und Lebensmittel wurden massiv teurer. 
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Trotz mehr Geld am Lohnzettel bleibt im Börserl immer weniger übrig – und das, obwohl man sich nicht mehr gönnt als sonst. Kann nicht sein? Doch, natürlich. Laut Einkommensanalyse der AK Niederösterreich, die am Donnerstag präsentiert wurde, betrug das Brutto-Median-Einkommen von Angestellten in Niederösterreich im Jahr 2022 2.457 Euro brutto. Laut Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger ist das im Vergleich zum Jahr davor ein Plus von 3,7 Prozent oder 87 Euro.

"Hohe Lohnabschlüsse benötigt"

Viel merken wird Herr und Frau Niederösterreicher davon aber nicht, denn: Werden Sozialversicherung, Lohnsteuer und Inflation berücksichtigt, verringerte sich das Nettomedianeinkommen laut AK real um durchschnittlich 88 Euro pro Monat (- 4,7 Prozent).

Es braucht wirksame Maßnahmen gegen die Inflation und hohe Lohnabschlüsse, um die Realeinkommen abzusichern.
Markus Wieser
Präsident der AK Niederösterreich

"Die steigenden Preise bei Energie, Wohnen und Lebensmitteln belasten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer massiv. Es braucht wirksame Maßnahmen gegen die Inflation und hohe Lohnabschlüsse, um die Realeinkommen abzusichern. Die Gewerkschaften haben hier unsere volle Unterstützung", so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

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    Laut Einkommensanalyse der AK Niederösterreich verdienten Herr und Frau Niederösterreicher im Angestelltenverhältnis durchschnittlich 2.457 Euro brutto pro Monat.
    Laut Einkommensanalyse der AK Niederösterreich verdienten Herr und Frau Niederösterreicher im Angestelltenverhältnis durchschnittlich 2.457 Euro brutto pro Monat.
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    Im Bundesländer-Ranking steht NÖ allerdings noch gut da. Österreichweit sank das Real-Einkommen im Schnitt um 94 Euro pro Monat.

    Innerhalb von Niederösterreich steigt man im Mostviertel am besten aus, das Einkommensniveau lag dort um 4,4 Prozent höher als im Rest des Bundeslandes, gefolgt vom Zentralraum, dem Industrieviertel und dem Waldviertel. Schlusslicht sind die Bezirke Gänserndorf, Mistelbach, Korneuburg, Hollabrunn und ein Teil Tullns, sprich das Weinviertel. Im Schnitt 11,6 Prozent weniger als im Durchschnitt verdient man dort.

    Amstetten vor St. Pölten

    "An der Spitze des Bezirksrankings hielt sich traditionell Amstetten mit einem Medianeinkommen im Ausmaß von 2.709 Euro. Die nächsthöchsten Medianeinkommen wiesen die Statutarstadt St. Pölten (2.668 Euro) sowie die Bezirke Scheibbs (2.609 Euro) und Gmünd (2.580 Euro) auf. Der Bezirk mit dem niedrigsten Medianeinkommen war abermals Krems (Land), dessen Einkommensniveau bei 1.967 Euro lag", heißt es seitens der AK Niederösterreich.

    Die Top-Verdiener-Bezirke in NÖ

    • Amstetten (2.709 Euro)
    • St. Pölten-Stadt (2.668 Euro)
    • Scheibbs (2.609 Euro)
    • Gmünd (2.580 Euro)

    Ein weiterer Punkt, den wohl alle Betroffenen spüren und der bekannt ist: Frauen verdienten erheblich weniger als Männer. Das Brutto-Medianeinkommen beim weiblichen Geschlecht betrug 2022 1.984 Euro. Jenes der Männer lag bei 2.778 Euro, eine Differenz von etwa 29 Prozent also.

    red
    Akt.