Gürtelrose-Behandlung

Volksanwaltschaft will kostenlose Impfungen für alle

Die Volksanwaltschaft ortet "unleistbare" Impfungen und will diese für alle kostenlos sehen. Prävention dürfe nicht vom Einkommen abhängen, heißt es.

Newsdesk Heute
Volksanwaltschaft will kostenlose Impfungen für alle
Vor allem die Impfung gegen Gürtelrose sei für viele Menschen unleistbar, kritisiert der Volksanwalt.
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"Prävention hält gesund, erspart den Menschen viel Leid und dem Gesundheitssystem Geld für die Heilbehandlung. Dazu bekennen sich in der trockenen Theorie alle. In der Praxis hängt aber viel von Bildung und Einkommen ab", sagt Volksanwalt Bernhard Achitz. Er nennt als Beispiel die Krankheit Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt. Die Impfung gegen die schmerzhafte Krankheit, die sogar zu Erblindung führen kann und für Menschen über 50 auch im Impfplan des Gesundheitsministeriums empfohlen wird, koste 500 Euro. "Bei der Volksanwaltschaft melden sich immer wieder Menschen, die sich das nicht leisten können", so Achitz.

"Immer noch Zwei-Klassen-Medizin"

"Empfohlene Impfungen sollten kostenlos sein. Für das Gesundheitssystem wären die Impfkosten wohl auch billiger als die dadurch vermeidbaren Behandlungskosten", so der Volksanwalt. "Gesundheitsvorsorge muss man sich leisten können, auch hier gibt es immer noch Zwei-Klassen-Medizin. Immer wieder melden sich Menschen bei der Volksanwaltschaft, weil sie sich zum Beispiel die dringend empfohlene Herpes-Zoster-Impfung nicht leisten können", heißt es. Achitz hatte in der ORF-Sendung "Bürgeranwalt" erneut auf das Problem aufmerksam gemacht.

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    Die Gürtelrose (auch Herpes Zoster genannt) tritt typischerweise als Spätfolge der Windpocken auf. Mehrere Menschen, die in der Schweiz gegen das Coronavirus geimpft wurden, beklagen sich nun über die schmerzhaften Bläschen.
    Die Gürtelrose (auch Herpes Zoster genannt) tritt typischerweise als Spätfolge der Windpocken auf. Mehrere Menschen, die in der Schweiz gegen das Coronavirus geimpft wurden, beklagen sich nun über die schmerzhaften Bläschen.
    imago/CHROMORANGE

    "Auch HPV-Durchimpfungsraten niedrig"

    "Erfreulich ist, dass das Gesundheitsministerium nun angekündigt hat, dass das Impfangebot schrittweise erweitert werden soll, Details sind aber noch nicht bekannt. Der Handlungsbedarf ist jedenfalls hoch: So sind etwa auch die HPV-Durchimpfungsraten niedrig, aber die teure Impfung müssen Menschen ab 21 Jahren selbst bezahlen", so Achitz. Gürtelrose tritt meist bei älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Auch Schwangere und immunsupprimierte Personen haben ein erhöhtes Risiko. Die Kosten für eine Vollimmunisierung (zwei Dosen) betragen allerdings rund 500 Euro.

    red
    Akt.