Neue Statistik veröffentlicht

2 Grad zu warm – Klimawandel ruiniert weiße Weihnachten

Was viele vermutet haben, zeigen jetzt Daten der Meteorologen: Früher gab es viel öfter weiße Weihnachten. Die Klimaerwärmung macht Schnee seltener.

Oberösterreich Heute
2 Grad zu warm – Klimawandel ruiniert weiße Weihnachten
Das schneebedeckte Lichtenberg bei Linz. Am 24. Dezember gibt es diesen Anblick nur noch selten.
Mike Wolf

Irgendwie hatten es ja viele immer im Gefühl: Früher gab es viel öfter Schnee am 24. Dezember. Jetzt bestätigen Daten von GeoSphere Austria (früher ZAMG) genau das. Demnach hat die Erderwärmung seit den 1980er-Jahren die Schneefallgrenze deutlich erhöht. Gleichzeitig schmilzt der Schnee viel schneller, wenn es einmal eine durchgehende Schneedecke gibt.

Laut den Daten der Forscher habe es in den Siebziger und Achtziger-Jahren am 24. Dezember alle drei bis vier Jahre selbst in niedrigen Lagen Schnee gegeben.

Zwei Grad mehr und Schnee schmilzt

Alexander Ohms von GeoSphere Austria sagte im ORFOÖ, dass es sich dabei nicht um einen langfristigen Zufall handle: "Das ist eindeutig der Klimawandel, weil Schnee ist eine direkte Funktion der Temperatur. Und wir wissen, dass die Temperaturen seit den Achtzigerjahren um etwa zwei Grad angestiegen sind in Österreich und damit auch in Oberösterreich."

Die Schneefallgrenze sei um 200 bis 300 Meter angestiegen. "Das bedeutet in Lagen um die 400, 500, 600 Meter, wo es früher noch sehr häufig weiß war zu Weihnachten, ist es mittlerweile sehr selten geworden", so Ohms. Linz liegt in 266 Metern Seehöhe, hier gibt es nur noch sehr, sehr selten Schnee am 24. Dezember. 

Und auch, dass der Schnee liegen bleibt, wird immer seltener. Das klassische Weihnachtstauwetter, das meistens kurz vor dem Heiligen Abend einsetzt, hat andere Auswirkungen als früher. Die warme Luft, die dabei vom Atlantik nach Mitteleuropa strömt, ist um etwa zwei Grad wärmer als früher. Entsprechend schnell schmilzt der Schnee. Das Tauwetter hat es zwar laut Experten auch schon vor dem Klimawandel gegeben, nun fällt es aber viel extremer aus. Der Schnee hat dabei keine Chance. 

Und wie sieht es heuer aus? Zumindest gibt es ein bisschen Hoffnung. In Oberösterreich könnte ab Mitte der Woche zumindest über 700 Metern wieder Schnee fallen. Gut möglich, dass es dann zumindest im Mühlviertel und in den Bergen im Süden weiße Weihnachten gibt.

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    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
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    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com
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