Gaza-Krieg

WHO schlägt Alarm: Keine Krankenhäuser mehr in Nordgaza

Nach einem israelischen Angriff soll das letzte Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen außer Betrieb sein. Die WHO warnt. 

Newsdesk Heute
WHO schlägt Alarm: Keine Krankenhäuser mehr in Nordgaza
Nach einem Angriff soll das letzte Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen außer Betrieb sein. Von der WHO wird scharfe Kritik geübt.
SAID KHATIB / AFP / picturedesk.com

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist katastrophal – es fehlt quasi an allem. Jetzt gibt es im Norden des Gazastreifens nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO kein betriebsfähiges Krankenhaus mehr. "Wir können es uns nicht leisten, Krankenhäuser zu verlieren", warnt die WHO. Das letzte soll nach der Erstürmung durch israelische Soldaten nicht mehr funktionsfähig sein.

"Menschen verhungern und verdursten"

Es fehlten Treibstoff, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Materialien, teilte der WHO-Vertreter im Gazastreifen, Richard Peeperkorn, am Donnerstag mit. Die Patienten dort würden nicht nur wegen mangelnder medizinischer Versorgung sterben. "Sie verhungern und verdursten", berichtete WHO-Hilfskoordinator Sean Casey in einer Videoschaltung aus Rafah. Im gesamten Gazastreifen seien nur noch neun von 36 Gesundheitseinrichten im Betrieb.

Patienten müssten weiter südliche Krankenhäuser evakuiert werden, heißt es. Etwa in die Krankenhäuser Al-Ahli und Al-Shifa. Mehrere Mitarbeiter des Gesundheitssektors sollen verhaftet worden sein. Nach Angaben der Behörden im Gazastreifen hat die israelische Armee in der letzten Woche mit einem Bulldozer den Zaun des Kamal-Adwan-Krankenhauses durchbrochen, um die Menschen zu vertreiben. Israel behauptet, dass das Krankenhaus von Hamas-Kämpfern genutzt werde.

Die Situation im Gazastreifen – hier aktuelle Fotos vom 21.12.2023:

1/8
Gehe zur Galerie
    Palästinenser inspizieren ein Haus, nachdem es von einem israelischen Luftangriff auf Rafah im südlichen Gazastreifen getroffen wurde.
    Palästinenser inspizieren ein Haus, nachdem es von einem israelischen Luftangriff auf Rafah im südlichen Gazastreifen getroffen wurde.
    Fatima Shbair / AP / picturedesk.com

    Evakuierungen in Chan Junis

    Währenddessen hat Israel nach UN-Angaben weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens angeordnet. Das UNO-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten erklärte, Israel habe am Mittwoch Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet würden.

    In dem Gebiet lebten nach Angaben der UNO vor Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas mehr als 110.000 Menschen. Außerdem befinden sich in dem Gebiet demnach 32 Notunterkünfte, in denen mehr als 140.000 Binnenflüchtlinge lebten, die meisten von ihnen aus dem Norden des Gazastreifens.

    Jetzt anschauen. Die Bilder des Tages:

    1/57
    Gehe zur Galerie
      <strong>17.05.2024: So schnell spart sich eine Familie pro Tag 100 Euro.</strong>&nbsp;Vor allem Eltern kämpfen aktuell mit der Teuerung. Ein lustiger Tagesausflug mit der Familie kann schnell extrem kostspielig werden. <a data-li-document-ref="120036981" href="https://www.heute.at/s/so-schnell-spart-sich-eine-familie-pro-tag-100-euro-120036981">Weiterlesen &gt;&gt;</a>
      17.05.2024: So schnell spart sich eine Familie pro Tag 100 Euro. Vor allem Eltern kämpfen aktuell mit der Teuerung. Ein lustiger Tagesausflug mit der Familie kann schnell extrem kostspielig werden. Weiterlesen >>
      Getty Images / iStock (Symbolbild)
      red
      Akt.