Österreich

Geschlechtskrankheiten explodieren in Innsbruck

Heute Redaktion
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Amtsarzt Ber-Laib Neumann, der in Innsbruck für die wöchentliche Untersuchung der Prostituierten zuständig ist, schlägt Alarm. Immer mehr Prostituierte seien mit Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe oder Syphilis infiziert.

"Heuer haben wir bereits 21 positive Laborbefunde", fügte der Mediziner hinzu. Es handle sich dabei um ein neues Phänomen, meinte Neumann: "In den letzten Jahren hatten wir etwa zwei bis drei positive Befunde pro Jahr". Er erklärte sich den massiven Anstieg an infizierten Prostituierten mit der Herkunft der Damen. "Die meisten kommen aus Rumänien und Bulgarien. Also Ländern, in denen Geschlechtskrankheiten generell mehr verbreitet sind", sagte Neumann. HIV würde bei den Prostituierten jedoch keine große Rolle spielen.

Aufgrund der starken Zunahme der illegalen Prostitution in Innsbruck wurde vor rund zwei Monaten die SOKO "Prostitution" gegründet. "Wir hatten sowohl die Frauen, als auch die Zuhälter, die Freier und die Vermieter von Wohnungen, in denen illegale Prostitution betrieben wird, im Visier", erzählte Tirols stellvertretender Landespolizeidirektor Edelbert Kohler. Aufgrund der verstärkten Kontrollen konnte die Straßenprostitution stark zurückgedrängt werden, sagte Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler.

1.100 Anzeigen seien in den vergangenen Wochen ausgestellt und insgesamt 408.000 Euro an Geldstrafen verhängt worden, sagte Kirchler. "29 Prostituierte wurden festgenommen und 22 Aufenthaltsverbote ausgestellt", präsentierte der Stadtpolizeikommandant die Ergebnisse der SOKO. Im Bereich des Zuhälternetzwerkes würden zur Zeit Ermittlungen laufen, erklärte Kirchler. Genaueres wollte er jedoch nicht preisgeben.

APA/red.