Österreich

In diesem Haus frieren Familien mit Kindern

Heute Redaktion
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Bild: privat/Karl Kammerhofer

Unglaubliches müssen zahlreiche Familien in der Gmundner Rustonstraße mitmachen. Sie sitzen in kalten Wohnungen und frieren. Der Grund: Zahlreiche Wohnungen sind Zweitwohnsitze - und deren Besitzer nicht da. Deswegen haben diese auch die Heizungen abgedreht. Und deshalb funktionieren auch die Heizungen der Nachbarn, die da sind, nicht.

Unglaubliches müssen zahlreiche Familien in der Gmundner Rustonstraße mitmachen. Sie sitzen in kalten Wohnungen und frieren. Der Grund: Zahlreiche Wohnungen sind Zweitwohnsitze – und deren Besitzer nicht da. Deswegen haben diese auch die Heizungen abgedreht. Und deshalb funktionieren auch die Heizungen der Nachbarn, die da sind, nicht.
Es klingt unglaublich: Mitten in Gmunden sitzen zahlreiche Familien mit Kindern frierend in ihren Wohnungen. "Es ist bitterkalt, vor allem bei den aktuellen Außentemperaturen", sagt Karl Kammerhofer (73), Gründer der Möbelmarke "Grüne Erde", der selbst in dem Haus wohnt.

Der Grund: Das Haus mit 24 Wohnungen wurde in den 60er-Jahren gebaut – und hat eine sogenannte Ringleitung. Das heißt: Dreht ein Besitzer oder Mieter die Heizung in seiner Wohnung komplett ab, dann bleiben auch die Heizkörper in den übrigen Wohnungen kalt.

Und weil in diesem Haus der Großteil der Wohnungen Zweitwohnsitze sind, sind deren Besitzer derzeit nicht da. "Und haben auch nicht – wie vorgeschrieben – die Frostsicherung eingeschaltet, sondern die Heizungen ganz abgedreht. Um wohl ein paar Euro zu sparen", erklärt Kammerhofer.

Folge ist eben: Frierende Nachbarn!

Dabei ist die Hausverwaltung sehr bemüht, weist immer darauf hin, Rücksicht zu nehmen – allerdings ohne Erfolg. Man versucht nun, durch zusätzliche Dämmung und technische Zusatzeinrichtungen die kalten Wohnungen besser zu beheizen. Bis dahin versuchen die Familien mit Elektrostrahlern zu heizen, doch das ist teuer.

Für Kammerhofer zeigt sich in dem Fall ein ganz spezielles Problem. "In Gmunden sind Wohnungen Spekulationsobjekte geworden. Wir haben hier schon mehr als 2.000 Zweitwohnsitze und die jungen Gmundner können sich keine Bleibe leisten", sagt er.