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"3096 Tage": Skandal um Sex-Szenen

Heute Redaktion
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Bild: Constantin Film

Darüber hatte Natascha Kampusch bisher immer geschwiegen: Ob es Sex zwischen ihr und Entführer Wolfgang Priklopil gegeben habe, sei alleine ihre Sache. Der Film "3096 Tage" zeigt, was Natascha Kampusch alles ertragen musste.

Darüber hatte Natascha Kampusch bisher immer geschwiegen: Ob es Sex zwischen ihr und Entführer Wolfgang Priklopil gegeben habe, sei alleine ihre Sache. Der Film zeigt, was Natascha Kampusch alles ertragen musste.



Im Zuge der PR zum Film über ihre Leben (3096 Tage, ab kommendem Donnerstag in den Kinos) macht Natascha Kampusch nun doch eine Ausnahme. Ja, sie sei von ihrem Peiniger zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden. Und noch schlimmer: "Er hat mich beim Sex gefesselt, damit ich ihn im Schlaf nicht überwältigen konnte", erklärte die 25-Jährige der deutschen "Bild"-Zeitung. Genau diese brutale Realität wird auch im Film gezeigt: Natascha liegt im Bett. Ihr Peiniger über ihr. Natascha leidet stumm, und trotzdem wird der Schrecken auf unglaubliche Weise transportiert.



Natascha Kampusch polarisiert

Schon vergangenen Sonntag hatte Kampusch im TV-Talk bei Günther Jauch (ARD) für Aufsehen gesorgt und das Publikum polarisiert, als sie unter Tränen über ihre Zeit in Gefangenschaft sprach. Seitdem ist ein riesiger Medienrummel um die 25-Jährige ausgebrochen, der auch in Hass-Postings auf Facebook gipfelte: "In diversen Puffs suchen’s eh immer Mädels. Erfahrung hätte sie ja", so der schreckliche Tenor.

Schon in ihrem Buch 3096 Tage hatte Natascha geschrieben: "Schleichend schlug die Anteilnahme in Missgunst, Neid um – und manchmal sogar offen in Hass."



Der Film selber soll sehr bewegend sein und soll sich detailgenau an die wahre Geschichte halten. Erzählt wird ab der Entführung der zehnjährigen Natascha am 2. März 1998 bis zu ihrer spektakulären Flucht am 23. August 2006. Der tagelange Essensentzug wird dabei ebenso schonungslos gezeigt wie die Brutalität, mit der Entführer Priklopil immer wieder auf Natascha einschlug. 2005 notierte Natascha dazu in ihrem Tagebuch: "Mindestens 60 Schläge ins Gesicht. 10–15 Schläge mit der Faust auf den Kopf."
Natascha gewinnt den Kampf

Auch intime Szenen zwischen Opfer und Peiniger sollen zu sehen sein, aber nicht kuchenteigartig ausgewalzt, sondern als weitere Puzzlesteine der Erniedrigung. Der Film ist ein Kampf zwischen Natascha und ihrem Entführer, bei dem die heute 25-Jährige immer stärker wird und unglaubliche psychische Kräfte entwickelt. Viele andere Kinder hätten das Martyrium nicht überlebt, aber Natascha Kampusch gelang die Flucht. Es ist ein Stoff mit einer guten Botschaft.