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Türkei: Zeitung verhöhnt Manchester-Opfer

Heute Redaktion
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Geschmacklos ist noch eine Untertreibung: Eine regierungsnahe türkische Zeitung schreibt, die britische Politik sei selber Schuld am jüngsten Terroranschlag.

Ein islamistischer Selbstmordattentäter riss nach einem Konzert in Manchester 22 Menschen in den Tod und verletzte 59 weitere. Doch die Zeitung "Yeni Akit", die sich im Fahrwasser von Präsident Recep Tayyip Erdogan befindet, ist der Meinung, die Briten seien selber Schuld.

"Wer den Wind sät, wird Sturm ernten", lautete die Schlagzeile auf der Titelseite. Die Zeitung "Günes" titelt ähnlich über einem Foto der Opfer.

"Yeni Akit" vertritt die Meinung, Großbritannien sei "eines der Länder, das die Türkei im Kampf gegen Terrorismus alleine gelassen" und "Terroristen mit offenen Armen empfangen" hat.

In einem Kommentar schrieb der Chefredakteur: "Terrorismus ist wie ein Bumerang. […] Eines Tages wird er zurück kommen und dich auch treffen." Eine Aussage, die Präsident Erdogan bereits in der Vergangenheit getroffen hatte.

(jm)