Österreich

Messer-Angriff auf Gattin: Mann droht lebenslang

Einem Afghanen (37) droht lebenslang Gefängnis. Er soll in einer Asylunterkunft versucht haben, seine Frau (30) mit dem Messer umzubringen.

Heute Redaktion
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Der Beschuldigte soll auf seine Frau eingestochen haben. (justiz.gv.at, Walter Meier)
Der Beschuldigte soll auf seine Frau eingestochen haben. (justiz.gv.at, Walter Meier)
Bild: justiz.gv.at, Walter Meier

Das Martyrium für die 30-jährige Frau hatte sich am 1. Juli vergangenen Jahres in einer Asylunterkunft im Bezirk Freistadt ereignet.

Denn obwohl gegen ihren Ehemann (37) bereits ein Betretungsverbot ausgesprochen war, soll der Afghane seine Gattin und die gemeinsamen vier Kinder in der Unterkunft heimgesucht haben.

Laut Staatsanwalt stürmte der 37-Jährige bei Einbruch der Dunkelheit mit einem Messer in die Wohnung. Dort traf er zuerst auf seine zehnjährige Tochter. Diese habe er dann am Hals gepackt. Zudem soll er gedroht haben, sie umzubringen, falls sie nicht leise sei. Das kleine Mädchen erlitt Abschürfungen im Halsbereich.

Wenige Augenblicke danach kam es dann zu der fürchterlichen Attacke. Laut Anklageschrift ging der Familienvater ins Schlafzimmer, stach mit einem 32 cm langen Küchenmesser mehrmals auf seine gerade munter werdende Frau ein. Die 30-Jährige erlitt dadurch schwere Kopfverletzungen.

Auf dem Boden liegend soll die Frau ihren Gatten angefleht haben, sie um der Kinder Willen nicht zu töten.

Ehefrau konnte zu Nachbarn flüchten



Danach ließ der Beschuldigte zwar von seiner Frau ab, holte aber einen Kanister und kündigte an alles niederzubrennen, heißt es in der Anklage.

Die Schwerverletzte schaffte es ihren Mann davon abzuhalten, konnte zu einem Nachbarn flüchten. Dieser verständigte die Rettung. Der Angeklagte soll auch dem Nachbarn gedroht haben, er werde alles niederbrennen, falls er die Polizei hole.

Dennoch trafen wenig später die Beamten ein, nahmen den Mann fest.

Der Afghane muss sich nun am Dienstag und Mittwoch wegen versuchten Mordes vor einem Geschworenengericht in Linz verantworten.

Beim Prozess-Auftakt zeigte sich der 37-Jährige teilweise geständig. Er gab aber an, er habe seine Frau nicht töten, sondern nur erschrecken wollen. Den Kanister habe er dann geholt, um die Wunden zu desinfizieren. Der Strafrahmen reicht von 20 Jahren Gefängnis bis lebenslänglich.



(mip)