Österreich

Faschiertes und Püree für den Praterstern-Stecher

Jafar S. atmet seit Freitagnachmittag in der Justizanstalt Wien-Josefstadt gesiebte Luft. Gestern wurde über ihn offiziell die U-Haft verhängt.

Heute Redaktion
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Bild: "Heute"-Montage (Helmut Graf/iStock)

Monatelang lebte er als "U-Boot" in Österreich, nun hat er wieder eine feste Adresse: die Wickenburggasse 18 in 1080 Wien.

Jafar S., der Messerstecher vom Praterstern, atmet seit Freitagnachmittag in der Justizanstalt Josefstadt gesiebte Luft. Sonntagvormittag verhängte der Journalrichter am Wiener "Landl" offiziell die Untersuchungshaft über den Afghanen.

Arztfamilie mit Klappmesser angegriffen

"Ich war einfach in schlechter Stimmung", sagte der 23-jährige Asylwerber beim Verhör durch die Kripo über seine fürchterlichen Taten. Wie berichtet, soll Jafar S. vergangene Woche eine Wiener Arztfamilie am Nestroyplatz mit einem Klappmesser angegriffen haben. Nur 30 Minuten später stach er am Praterstern, wo er schließlich auch gefasst wurde, auf seinen Landsmann Zulat ein – weil er ihn für seine Drogensucht verantwortlich machte. Die gute Nachricht vom Wochenende: Nur ein Opfer – ein 67-jähriger Mediziner – benötigt noch intensivmediznische Behandlung. Sein Zustand ist aber stabil.

Messerstecher droht lebenslange Haftstrafe



Der Verdächtige wird wegen Suizidgefahr im Gefängnis indes streng bewacht. Gestern bekam er Minestrone, faschierte Geflügellaibchen und Erdäpfelpüree serviert. Die drohende Anklage könnte ihm auf den Magen schlagen: Der Staatsanwalt ermittelt wegen vierfachen Mordversuchs. Dafür droht eine lebenslange Haftstrafe. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Warum Jafar S., der bis Dezember 2016 wegen Drogendelikten (zuletzt in Klagenfurt) inhaftiert war, trotz negativem Bescheid danach nicht abgeschoben wurde, sorgt jetzt für massiven Erklärungsbedarf bei den Asylbehörden.