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"Schlechtes Gewissen nach Puffbesuch!"

Heute Redaktion
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"Schlechtes Gewissen nach Puffbesuch!"
"Schlechtes Gewissen nach Puffbesuch!"
Bild: imago stock & people

Lars hat mit seiner Frau schönen und abwechslungsreichen Sex. Trotzdem geht er regelmäßig ins Puff - und leidet danach. Wie kann er seine negativen Gefühle loswerden?

Frage von Lars (40) an Doktor Sex: Ich liebe meine Frau und wir haben schönen und abwechslungsreichen Sex. Trotzdem gehe ich regelmäßig ins Puff, um mein Bedürfnis nach Sexabenteuern zu stillen. Sie ahnt nichts davon, aber danach habe ich ein schlechtes Gewissen. Was kann ich dagegen tun?

Antwort von Doktor Sex:

Lieber Lars

Statt etwas gegen deine Gewissensbisse, tust du besser etwas für deinen Frieden. Konkret heißt das: Geh deinem Bedürfnis nach solchen Abenteuern auf den Grund und finde heraus, was deine Motivation dafür ist. Analysiere in diesem Zusammenhang auch deine mentalen Modelle, also die Argumente, die dir dabei behilflich sind, dein Verhalten zu legitimieren beziehungsweise jene, die verhindern, es zu ändern. Oft speisen sich diese aus unreflektierten Floskeln wie beispielsweise "Männer sind von ihrem Trieb gesteuert und können nicht anders".

Dass du dich nach deinen Ausflügen ins Bordell nicht wohl fühlst, hat zwar sicher auch damit zu tun, dass du deine Frau betrügst und sie im ungewissen lässt über etwas, das ihre Haltung, ihr Denken und Handeln dir gegenüber verändern und möglicherweise zu einer Trennung führen würde. Daneben geht es aber auch um die Frage, ob du dich mit deiner Begründung nicht selber täuschst um damit einer unangenehmen Auseinandersetzung mit dir auszuweichen. Denn indem du das Bedürfnis nach Abenteuern als naturgegeben darstellst – und so lese ich es aus deiner Frage heraus -, schiebst du die Verantwortung für dein Handeln von dir weg.

Erwachsen sein heißt hinschauen - und aufzuhören damit, so zu tun, als würde man das Spiel nicht kennen, das man spielt. Sex ist mehr als Poppen und in pubertärem Übermut Jagdtrophäen sammeln. Der kleine Nervenkitzel, den du dir mit dem Puffbesuch bescherst, ist nichts im Gegensatz zu dem, was dich erwartet, wenn du die Augen aufmachst und deine Sexualität aus ihrem engen, auf einen kurzfristigen Adrenalinkick beschränkten Dasein befreist. Und zudem sparst du erst noch Geld. Der erste Schritt ist, dich zu einer Beratung anzumelden und schonungslos ehrlich aufzudecken was Sache ist. (bwe)