Österreich

"88er Socken": Fußballer-Prozess geht in Verlängerung

Heute Redaktion
Teilen

Nachspiel für den ASKÖ Wölfnitz Spieler: David P. trug bei einem Match auf seinen Socken das Symbol "88", was in der Naziszene "Heil Hitler" bedeutet. Vor dem Landesgericht Klagenfurt wurde er vom Vorwurf der Wiederbetätigung frei gesprochen, doch der Staatsanwalt akzeptiert das Urteil nicht.

Nachspiel für den ASKÖ Wölfnitz Spieler: David P. trug bei einem Match auf seinen Socken das Symbol "88", was in der Naziszene "Heil Hitler" bedeutet. Vor dem Landesgericht Klagenfurt wurde er vom Vorwurf der Wiederbetätigung frei gesprochen, doch der Staatsanwalt akzeptiert das Urteil nicht.
Glückszahl oder Nazi-Symbol: Der Angeklagte beteuerte vor Gericht, dass die Zahl 88 seine Glückszahl ist und das er nichts mit der Nazi-Ideologie zu tun habe. Die Geschworenen glaubten ihm und sprachen den Wölfnitzer einstimmig frei. Doch der Staatsanwalt akzeptiert das Urteil nicht.

Zwei Spieler der Gegenmannschaft sollen gesehen haben wie der Kärntner den Hitler-Gruß machte und die slowenisch stämmigen Spieler beschimpfte. Außerdem glaubt der Staatsanwalt den Mann nicht, dass die 88 nur eine Glückszahl sei. Er fordert einen weiteren Prozess. "Wir brachten Nichtigkeitsbeschwerde beim Obersten Gerichtshof ein", bestätigt Pressesprecherin Tina Frimmel-Hesse. So ein Fall hat Seltenheitscharakter. Der Staatsanwalt behauptet, die Geschworenen haben eine unrichtige Rechtsbelehrung bekommen. Wegen diesem und weiterer Mängel soll es einen weiteren Prozess geben.