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"A Cure for Wellness": Horror im Wellness-Ressort

Heute Redaktion
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Ein entlegenes Sanatorium, ein dunkles Geheimnis und viele kleine Grauslichkeiten: "A Cure for Wellness" ist Oldschool Horror, dank genialer Optik (und einigen Österreich-Bezügen) aber durchaus sehenswert.

Ein entlegenes Sanatorium, ein dunkles Geheimnis und viele kleine Grauslichkeiten: "A Cure for Wellness" ist Oldschool Horror, dank genialer Optik (und einigen Österreich-Bezügen) aber durchaus sehenswert. .

Jedem Monster seine Ära: Zwischen den mutierten Bestien der Fünfziger und den Serienmördern der Neunziger erlebten die Nerven-Ärzte ihre Blütezeit als Filmschurken. Das Sanatorium avancierte zum beliebten Horror-Setting, in dem ein gesunder Geist durch grausige Therapie- und Züchtigungsmethoden in den Wahnsinn getrieben wurde. Die Autoritätspersonen, die sich um das Wohlergehen ihrer Schützlinge kümmen sollten, korrumpieren und verdammen sie stattdessen. (Sanktionierte) Misshandlung mit System ist das übergeordnete Thema. Berühmtestes Beispiel, wenn auch nicht aus dem Grusel-Genre: "Einer flog über das Kuckucksnest", 1976 mit den Big Five der Oscars ausgezeichnet.

"A Cure for Wellness" zehrt unmissverständlich von diesem Vermächtnis. Protagonist Lockhart () reist in die Schweiz, um in einem abgelegenen, zum Sanatorium umfunktionierten Schloss seinen Firmenchef ausfindig zu machen. Unfreiwillig wird Lockhart selbst als Patient aufgenommen und entdeckt schnell, dass seltsame Dinge in den alten Gemäuern vonstatten gehen.

Altbackener Plot, aufregende Optik

Klassisch könnte man die Handlung des Mysterythrillers nennen, altbacken trifft es allerdings genauer. Zum Böse-Therapeuten-Plot gesellen sich Gothic- und Backwoods-Horrorelemente, die in den Dreißigern und Siebzigern en vogue waren. Das hat man alles schon gesehen; in puncto Spannung tut sich hier daher recht wenig.

Bemerkenswert macht den Film der visuelle Stil von Regisseur Gore Verbinski (, 2002) und Kameramann Bojan Bazelli (ebenfalls "The Ring"). Gestochen scharfe Bilder kontrastieren mit dem altmodischen Sanatorium-Look und erzeugen eine mitreißende Intensität.

Drei kleine Highlights gibt es noch aus österreichischer Sicht. Burgschauspieler Johannes Krisch ist in der Nebenrolle des (namenlosen) Hausmeisters zu sehen; Susanne Wuest () spielt eine herrische Krankenschwester; und die weibliche Hauptfigur Hannah (Mia Goth) tanzt in der Mitte des Films ausführlich zu Bilderbuchs "Spliff".

"A Cure for Wellness" startet am 24. Februar 2017 in den österreichischen Kinos.