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"Abschussfahrt": Grausam schlechte Teenie-Komödie

Heute Redaktion
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Vier Teenager, ein Schulausflug, ein Party-Pakt. "Abschussfahrt" verwurschtet Teenie-Komödien-Standards und Uralt-Gags zu einem grausigen und gänzlich unlustigen Einheitsbrei. Fremschämkost statt Lachattacke!

Vier Teenager, ein Schulausflug, ein Party-Pakt. "Abschussfahrt" verwurschtet Teenie-Komödien-Standards und Uralt-Gags zu einem grausigen und gänzlich unlustigen Einheitsbrei. Fremschämkost statt Lachattacke!

Der Österreicher mittleren Alters beäugt die Kino-Komödien seiner teutonischen Nachbarn generell mit Argwohn. Sind ihm die Streifen nicht zu deutsch, so sind sie ihm zu amerikanisch. Popmucke, billige Pointen und hektische Plots ohne Tiefgang bereiten dem auf Kabarettfilme spezialisierten Zuschauer kulturschockierende Qualen. Jüngere, Hollywood-geeichte Semester können mit der modernen deutschen Comedy schon mehr anfangen.

Zugegeben, einige der Filme sind wahrlich Lobeshymnen wert. (2013). Für die meisten Komödien nach US-Vorbild gilt allerdings "Aus den Augen aus dem Sinn". Gelegentlich kommt zudem auch ein kapitaler Fehlgriff in die Kinos. Am 22. Mai ist es wieder einmal so weit...

Teenie/Party-Movie

Paul (Tilman Pörzgen), Berny (Chris Thall) und Max (Max von der Groeben) wollen ihren Klassenausflug nach Prag in eine legendäre "Abschussfahrt" verwandeln. Die drei vereinbaren, in der tschechischen Hauptstadt die Sau rauszulassen, sich massig Alkohol in die Kehlen zu gießen und Frauen klarzumachen. Das Problem an dem Plan: Weil Paul in die hübsche Julie (Lisa Volz) verknallt ist, lässt er sich ihren autistischen Bruder Magnus (Florian Kroop) aufschwatzen. Es heißt also Babysitten statt Komasaufen.

Erst als Berny Magnus Hochprozentiges zu trinken gibt, kommt der Abend doch noch in die Gänge. Mit einer gemieteten Limousine samt grimmig dreinblickendem Chauffeur machen die Jungs Prag unsicher. Dabei begegnen sie kampflustigen Hooligans, verlieren Magnus in einem SM-Club und werden in einen Drogendeal verwickelt. 

Gähnende Gag-Leere

So mancher Hollywood-Kassenschlager dürfte "Abschussfahrt" als Vorlage gedient haben. Spätestens beim Party-Pakt der drei Protagonisten fühlt man sich an (2009). Nicht sonderlich originell, aber kein Grund zum Fremdschämen. Den liefern die dargebotenen Uralt-Gags, die der Film am laufenden Band abspult. Bestes Beispiel: Paul und Max, keine zehn Meter voneinander entfernt, telefonieren am Handy miteinander, beide im Glauben, mit dem verschollenen Magnus zu sprechen.

Auf der Gag-Front herrscht gähnende Leere. Es fällt schwer, eine einzige Pointe in "Abschussfahrt" zu finden, die zum Lachen verleitet. Hinzu kommen schablonenhafte Charaktere und ein lächerlicher Plot. Die zwanghafte Suche nach Lichtblicken bleibt erfolglos. Auch die Mini-Gastauftritte von Jenny Elvers und MC Fitti gehen nicht als Highlights durch.

"Abschussfahrt" startet am 22. Mai in den österreichischen Kinos.