Österreich

"Affenzirkus" in tierischer Wohngemeinschaft

Heute Redaktion
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Das Affenhaus des Wiener Tierschutzverein hat seit kurzem drei neue Bewohner. Seit Ende Dezember teilt sich Rhesusaffe Kasimir sein Zuhause mit Pascha, Bubi und Momme.

Nachdem es über lange Zeit im "Affenhaus" des Wiener Tierschutzvereins (Vösendorf) eher ruhig war, kommt mit den neuen Bewohnern auch ordentlich Stimmung in die tierische WG. Seit 20. Dezember teilt sich Rhesusaffe Kasimir sein Zuhause mit den neuen Mitbewohnern Pascha, Bubi und Momme.



Die Tiere, zwei Gehaubte Kapuziner und ein Rhesusaffe, kamen über die Kooperation mit der niederländischen Primatenstiftung AAP in die Obhut des Wiener Tierschutzvereins (WTV). Die beiden Tierbetreuungseinrichtungen verbindet seit Jahren ein enges Verhältnis. So wohnen die beiden WTV-Schimpansen Rosi und Hiasi seit 2016 bei AAP und wurden dort erfolgreich in eine Gruppe ihrer Artgenossen integriert.

Gehaubte Kapuziner stammen ursprünglich aus Südamerika. Sie erreichen eine Körpergröße von rund 42 Zentimeter, ihre Schwanzlänge beträgt bis zu 48 Zentimeter.

Rhesusaffen zählen zu den Makaken können bis zu 50 Zentimeter Körpergröße erreichen und stammen aus den Asien, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Indien bis nach China und Thailand.

Von Nordrhein-Westfalen nach Vösendorf

Im Fall von Pascha, Bubi und Momme wandte sich die Stiftung AAP hilfesuchend an das WTV. Ein deutscher Tierschutzverein aus Nordrhein-Westfalen war an die niederländische Primatenstiftung herangetreten und hatte um Aufnahme der Tiere gebeten. Weil die AAP jedoch selbst keine Kapazitäten für kleinere Affenarten hat, aber von früheren Besuchen im Wiener Tierschutzverein von dessen Primatengehegen angetan war, wurden Pascha, Bubi und Momme nach Vösendorf vermittelt.

Äffchen finden nach tragischer Vergangenheit neues Zuhause

Nach Klärung sämtlicher rechtlicher und tierärztlicher Fragen, war es Ende Dezember soweit. Die beiden Kapuziner Momme und Bubi (25 und 27 Jahre alt) sowie der Rhesusaffe Pascha (12) zogen im WTV ein.

Das Trio hatte unterschiedliche, teils tragische Schicksale zu verkraften, ehe es von dem deutschen Tierschutzverein gerettet wurde. Pascha wurde zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin aus einem Kellerloch gerettet, leider verstarb die Artgenossin vor einiger Zeit. Kapuziner Bubi wurde wegen schlechter Haltung beschlagnahmt, Momme stammt aus privater Haltung.

Fitness-Training und Mehlwürmer für starke Affen-Muskel



Mittlerweile haben sich die Drei im WTV gut eingelebt und tollen in ihren Gehegen herum. Auch das WTV-Pflegepersonal wissen sie bereits zu schätzen, serviert ihnen dieses doch reichlich Obst, Gemüse, Nüsse sowie Mehlwürmer als Eiweißquelle.

Gerade letztere sind für die drei Affen besonders wichtig, fördert Eiweiß doch das Muskelwachstum. Denn Pascha, Momme und Bubi werden durch die gut strukturierten Gehege im WTV mehr gefordert, sich körperlich zu betätigen und bekamen bei ihrer Ankunft daher ein ordentliches "Fitnessprogramm" verordnet, um rasch Muskeln aufzubauen.

Im Moment sind die Neulinge noch mit der ausführlichen Erkundung ihres Innengehege beschäftigt und finden dort viel Beschäftigung für Körper und Geist. Sobald sich ihre Fitness verbessert hat, ist geplant, Pascha, Bubi und Momme auch ihre Außenbereiche erforschen zulassen. Beim WTV rechnet man damit, dass es schon im März soweit sein könnte. (lok)

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