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"Allied": Weltkriegsromanze der alten Schule

Heute Redaktion
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Tarnen und Täuschen im Ehebett: Brad Pitt versucht in "Allied - Vertraute Fremde" zu ergründen, ob Gattin Marion Cotillard ihn ausspioniert. Ein Film wie aus den Fünfzigern, mit CGI und Kunstblut aufgepeppt.

Tarnen und Täuschen im Ehebett: ihn ausspioniert. Ein Film wie aus den Fünfzigern, mit CGI und Kunstblut aufgepeppt.

1942 in Casablanca: Der kanadische Pilot Max Vatan (Brad Pitt) und die französische Wiederstandkämpferin Marianne Beauséjour (Marion Cotillard) geben sich als Ehepaar aus, um einen deutschen Botschafter umzubringen. Dabei funkt's zwischen den Spionen; nach vollbrachter Tat gründen sie eine Familie im von der Luftwaffe bombardierten London. Als der Verdacht aufkommt, dass Marianne eine deutsche Agentin sein könnte, beginnt Max auf eigenen Faust zu ermitteln, um seine Frau zu entlasten.

Oldschool

Die Fünfziger lassen grüßen! So stellten sich die Filmemacher des alten Hollywood Spionage vor: Wild, romantisch und stets als Vehikel für eine hochemotionale Liebesgeschichte. "Allied" ist in erster Linie eine Hommage an längst vergessene Weltkriegsromanzen. Als solche funktioniert sie trotz einiger unnötiger CGI-Effekte und Brad Pitts erbarmungslos stoischer Mimik hervorragend.

Blutige Love Story

Was den Film von seinen Vorgängern abgrenzt ist nicht die spürbare Realitätsferne, sondern die überraschend expliziten Gewaltszenen. Das Kunstblut sprudelt zwar selten aus Einschusslöchern, wird aber deutlich ins Bild gerückt. Spannung kommt zwar auf, hält sich durch den Fokus auf die Love Story aber vornehm im Hintergrund. Für Fans der (ersten vier) Bourne-Streifen ist "Allied" denkbar schlecht geeignet; wer klassische Weltkriegsromanzen mag, wird mit dem Film seine Freude haben.

"Allied - Vertraute Fremde" startet am 22. Dezember 2016 in den österreichischen Kinos.