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"Amour" kostete so viel wie "Argos" Oscar-Werbung

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nach der Goldenen Palme in Cannes, fünf Cesars in allen Hauptkategorien und massenhaft anderen Preisen, könnte Michael Hanekes "Amour" am Samstag vor dem Oscar auch noch schnell den Spirit Award gewinnen. Allerdings nicht, weil er so gut, sondern weil er so günstig war.

und massenhaft anderen Preisen, könnte Michael Hanekes "Amour" am Samstag vor dem Oscar auch noch schnell den Spirit Award gewinnen. Allerdings nicht, weil er so gut, sondern weil er so günstig war.

Für die Auszeichnung kommen grundsätzlich Produktionen infrage, die weniger als 20 Millionen Dollar (rund 15 Mio. Euro) gekostet und dennoch eine große Breitenwirksamkeit erzielt haben. "Amour" kostete 8,5 Millionen Euro.

"Argo": 10 Mio für Oscar-Werbung

Was für österreichische Maßstäbe eine riesige Produktion darstellt - tatsächlich stammen nur zehn Prozent der Gelder aus Österreich -, ist im internationalen Vergleich kaum der Rede wert. Einige Konkurrenten von "Amour" um den Oscar für den besten Film haben allein 10 Millionen Dollar für ihre Oscar-Kampagnen springen lassen, wie das "Wall Street Journal" in seiner Freitagsausgabe vorrechnete. Unter den Anwärtern haben demnach vor allem "Argo", "Silver Linings", "Lincoln" und "Les Miserables" viel Geld in Spezialscreenings, Glitzerparties, gute Fernsehzeiten und tränenreiche Interviewmöglichkeiten gesteckt.

Hierzulande wäre der Österreichische Filmpreis dagegen quasi automatisch auch der Independent Spirit Award, schließlich kommt hier kaum eine Produktion, die nur mit nationalen Geldern finanziert ist, überhaupt über 2 Millionen Euro hinaus. Der gesamte Etat des Österreichischen Filminstituts, mit Anfang des Jahres um knapp 3,5 Millionen aufgestockt, beträgt ganze 20 Millionen Euro. Dass "Amour" majoritär französisch und deutsch produziert ist, wundert daher kaum - auch in Frankreich und Deutschland wird im Vergleich sehr viel mehr Geld in die Hand genommen und in die Filmwirtschaft investiert.

APA/red.