Österreich

"An meinem Fenster stand Scharfschütze"

Heute Redaktion
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Ursula Lang wohnt vis-à-vis vom Tatort. Am Samstag kurz nach 18 Uhr hörte sie Schüsse. Die Wienerin sah, dass beim Supermarkt ein verwundeter Polizisten kauerte. Kurz darauf war die Straße voll Blaulicht und WEGACops klopften bei Lang.

Ursula Lang wohnt vis-à-vis vom Tatort. Am Samstag kurz nach 18 Uhr hörte sie Schüsse. Die Wienerin sah, dass beim Supermarkt ein verwundeter Polizisten kauerte. Kurz darauf war die Straße voll Blaulicht und WEGA-Cops klopften bei Lang.

"Ein Scharfschütze hat sich bei mir ans Fenster gestellt." Hinter ihm erlebte die Augenzeugin dann Erschütterndes mit: "Vier Polizisten haben den Kollegen mit dem Kopfschuss rausgetragen. Sein Gesicht war voll Blut. Das Bild vergesse ich nie."

In "Meda’s Bistro" beobachtete Mitarbeiter Sönmez Levent die Tragödie live – wie auch Koch Jun Yuan im Restaurant "Sichuan" nebenan: "Als die Schüsse fielen, legten wir uns auf den Boden. Polizisten schrien: 'Weg,weg, weg!'" Beide machten durch die Auslagen Handyfotos. Am Sonntag sagten sie: "Der Einsatz war beeindruckend – aber Polizisten wollen wir nicht sein".
Lesen Sie weiter: die Chronologie der Ereignisse


Samstag, 18 Uhr: Der Täter versteckt sich im Geschäft und überwältigt nach Ladenschluss die Angestellten
18.10 Uhr: Ein Mitarbeiter (18) löst stillen Alarm aus. Drei Funkstreifen kommen am Tatort an.
18.15 Uhr. Die Beamten klopfen an einen Seiteneingang. Der Räuber schickt eine Angestellte vor: "Alles in Ordnung!" Doch die Beamten wollen nachschauen.
18.17 Uhr. Der Bosnier schießt ohne Vorwarnung aus dem Markt auf zwei Polizisten, wird dabei selbst getroffen und flüchtet in ein Stiegenhaus.
18.20 Uhr. Großalarm! Die WEGA rückt an. Der Schütze bricht in eine Wohnung ein, springt auf ein Vordach und bleibt dort verletzt liegen. Als ihn die Cops wenig später stellen, eröffnet der Räuber erneut das Feuer - und wird von Kugeln durchsiebt.