Szene
"Anderswo": Neuer Bildband von Erich Lessing
91 Jahre alt ist Erich Lessing - und dennoch ist der Doyen der österreichischen Fotografie umtriebig wie eh und je. Kommenden Sonntag (12. Oktober, 15 Uhr) findet im Rahmen des am Mittwoch beginnenden 22. Jüdischen Filmfestivals Wien im Stadtkino im Künstlerhaus die Wien-Premiere der Doku "Der Fotograf vor der Kamera" sowie die Präsentation des neuen Bildbandes "Anderswo" statt.
91 Jahre alt ist - und dennoch ist der Doyen der österreichischen Fotografie umtriebig wie eh und je. Kommenden Sonntag (12. Oktober, 15 Uhr) findet im Rahmen des am Mittwoch beginnenden 22. Jüdischen Filmfestivals Wien im Stadtkino im Künstlerhaus die Wien-Premiere der Doku "Der Fotograf vor der Kamera" sowie die Präsentation des neuen Bildbandes "Anderswo" statt.
Unter den 42 Filmen, die Festivaldirektor Frederic-Gerard Kaczeck und die neue Programmdirektorin Sarah Stroß für die diesjährige Ausgabe des Jüdischen Filmfestivals ausgewählt haben, ist auch der Dokumentarfilm "Der Fotograf vor der Kamera" von Tizza Covi und Rainer Frimmel, der seine Premiere im März beim Filmfestival Diagonale in Graz gefeiert hatte.
Der neue Schwarz-Weiß-Fotobands "Anderswo" wird im Anschluss an die Vorführung des Films vorgestellt. Die von Thomas Reche herausgegebene Auswahl an Reportagefotografien Lessings führt ins Nachkriegs-Wien, zu Polens erster Miss-Wahl 1956 im Seebad Sopot, zur realsozialistischen Realität in der DDR und in der CSSR sowie zur Niederwalzung des Ungarn-Aufstandes.
Die allesamt aus den 1950er-Jahren stammenden und zum Teil bisher unveröffentlichten Fotos zeigen den Arbeiteralltag in Stahlwerken ebenso wie polnische Viehmärkte oder usbekische Straßenszenen. "Erich Lessings humanistisch geprägter Impetus, über das Abbilden hinaus Leben zu fixieren und zu bewahren, lässt sich in allen Bildern spüren", schreibt Reche. Dem kann man nur beipflichten.