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"Arlo & Spot": Pixars erster klassischer Kinderfilm

Heute Redaktion
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Nach ihrem smarten, auf wissenschaftliche Akkuratesse bedachten Kinohit "Alles steht Kopf" liefern die Animationskünstler von Pixar nun das absolute Kontrastprogramm. "Arlo & Spot" ist ein klassischer, fast schon konservativer Kinderfilm - ein Novum für die Produktionsfirma.

Nach ihrem smarten, auf wissenschaftliche Akkuratesse bedachten Kinohit "Alles steht Kopf" liefern die Animationskünstler von Pixar nun das absolute Kontrastprogramm. "Arlo & Spot" ist ein klassischer, fast schon konservativer Kinderfilm - ein Novum für die Produktionsfirma.

Es ist große Kunst, Filme zu fabrizieren, die Jung und Alt gleichermaßen begeistern, fesseln und an die Kinokassen locken. Pixar beherrscht sie in Perfektion. So putzig und bunt die animierten Protagonisten auch aussehen, so erzieherisch wertvoll die Plots auch sein mögen, zahlreiche Referenzen, Anspielungen und Querverweise, ausgetüftelte Wortwitze und anspruchsvolle Easter Eggs machen die Pixar-Filme auch für ältere Semester zu filmischen Highlights.

Das Team hinter "Alles steht Kopf" bemühte sich zudem um Realismus. Die Filmemacher geben nicht nur Einblick in den Kopf einer Zehnjährigen (in dem personifizierte Gefühle das Sagen haben), sondern gestalteen Aufbau und Funktion ihres Gehirns auch nach dem aktuellen Wissensstand der Medizin. "Alles steht Kopf" ist gewissermaßen eine fantasievolle Überspitzung der Realität. Mit "Arlo & Spot" fährt Pixar nun ganz andere Geschütze auf. Hier versuchen sich Urzeitechsen als Farmer - mit Gerätschaften, die ein Lebewesen ohne Daumen unmöglich gebaut haben kann. Tyrannosaurier werden als Cowboys dargestellt, ihr Laufstil Männern zu Pferde angepasst. Der menschliche Protagonist hat hingegen nicht einmal Brustwarzen. 

Klassiker

Dass es sich bei "Arlo & Spot" um einen Kinderfilm handelt, zeigt sich auch an seiner Story, die sich strikt an Klassiker aus dem Hause Disney ("König der Löwen", "Feivel der Mauswanderer", etc) hält: Eine Familie wird durch eine Tragödie zerrissen, der jüngste Spross ist gezwungen, erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Mit Hilfe ungewöhnlicher, neuer Freunde und eines (unfreiwilligen) Selbstfindungstrips erfüllt der Heranwachsende schließlich seine Bestimmung.

In diesem Fall ist der junge Held ein Apatosaurier namens Arlo, den ein reißender Fluss in die Wildnis entführt. Auf dem gefährlichen Weg nach Hause freundet er sich mit einem wilden Menschenbürschlein an, dass alle Wesens- und Verhaltenszüge eines Hundes an den Tag legt (daher auch der Name Spot). Zahlreiche gemeinsame Abenteuer schweißen die beiden zusammen und machen Arlo zu einem guten Dinosaurier (Originaltitel des Films: "The Good dinosaur"). 

Grandios animierter Kinderfilm

Dass "Arlo & Spot" ein klassischer Kinderfilm ist, macht ihn natürlich nicht schlecht. Jugendliche und Erwachsene werden den Streifen allerdings weniger kurzweilig und unterhaltsam als die vorangegangenen Pixar-Produktionen finden. Komödiantisches Highlight ist der Triceratops Forrest, der schon im Trailer zu sehen ist. Die 3D-Effekte sind unauffällig, die Animation generell aber grandios. In manchen Einstellungen, in denen keine putzigen Dinos durchs Bild rennen, könnte man fast glauben, sich eine "Universum"-Folge anzusehen. 

"Arlo & Spot" startet am 26. November in den österreichischen Kinos.