Wirtschaft

"Ärzte sollen keine Nebenjobs ausüben dürfen"

Heute Redaktion
Teilen

Nebenbeschäftigungen von Ärzten sollen verboten oder zumindest stark eingeschränkt werden. Das fordert die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz. Damit will sie die Zwei-Klassen-Medizin bekämpfen.

Patienten würden von Spitälern in Privatordinationen geschickt, wo sie dann Leistungen, die sie im Spital auf Kassenkosten bekommen hätten, privat bezahlen müssen. Das berichtet Patientenanwältin Pilz gegenüber Ö1. Sie würde immer wieder Mails von Kranken erhalten, die das nicht wollen und sich darüber beschweren.

Pilz fordert nun, dass Patienten nicht so leicht in Privatpraxen umgeleitet werden können. Sie will auch die Sonderklasse-Patienten lieber in öffentlichen Spitälern behandelt wissen. Schließlich würden z.B. OP-Säle am Nachmittag kaum mehr genützt. Damit genug medizinisches Personal vor Ort ist, müssten den Ärzten ihre hochbezahlten Nebenjobs (wie Privatordinationen) verboten oder zumindest reduziert werden.

Das jeweilige Spital müsste natürlich einen Infrastrukturkostenbeitrag erhalten. Dass die Ärzte hier mitziehen, ist wenig wahrscheinlich.

FPÖ: "Schnapsidee" und "Neidideologie"

Die Idee der Wiener Patientenanwältin findet bei der FPÖ wenig Anklang. Die blauen Nationalratsabgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein und Andreas Karlsböck (beide Ärzte) nennen Pilz' Vorschlag eine "absolute Schnapsidee". Wieder einmal würden die Grünen versuchen, "ihre Neidideologie mit Verboten durchzusetzen".