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"Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" feiert Premiere

Heute Redaktion
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Bild: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

"Du darfst" lautet das Motto nicht nur bei Schmelzkäse und Mettwurst - auch in der Wiener Staatsoper darf ab Dienstag nach Herzenslust gevöllert, gebechert und geweibert werden.

"Du darfst" lautet das Motto nicht nur bei Schmelzkäse und Mettwurst – auch in der Wiener Staatsoper darf ab Dienstag nach Herzenslust gevöllert, gebechert und geweibert werden.

Angelika Kirchschlager ist Hure Jenny, Elisabeth Kulman die Puffmutter in Rot-Schwarz, das altehrwürdige Haus am Ring ein Ort der Glückseligkeit. Obwohl, nicht wirklich. Im Meisterwerk "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" skizziert das kongeniale Duo Bertolt Brecht und Kurt Weill eine Gesellschaft,deren Funktionieren durch Verbote und Regeln gesichert ist. So lange, bis die ersten Unzufriedenen die Stadt verlassen, das Konzept zu bröckeln beginnt.

Ab sofort gibt's den Freibrief für fast alles, nur Armut ist verboten. So kommt's, wie's kommen muss: Holzfäller Jim kann seine Zeche nicht bezahlen, wird hingerichtet, das vermeintliche Paradies mutiert zur sinnentleerten Hölle. Für Hausherr Dominique Meyer ist die Premiere DAS Highlight des Jahres, Sängerin Kulman freut sich vor allem auf eines: "Endlich kann ich meine Weiblichkeit ausspielen. Sonst gebe ich ja meistens die Hosenrollen!"

Maria Dorner