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"Aus für Jobaktion ist für mich wie Tritt in Hinter...

Heute Redaktion
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Andreas B. (51) aus Niederösterreich war für das Jobprogramm angemeldet. Er sagt: Ein Leben ohne Job ist würdelos.
Andreas B. (51) aus Niederösterreich war für das Jobprogramm angemeldet. Er sagt: Ein Leben ohne Job ist würdelos.
Bild: Denise Auer, privat Montage

"Ich hatte wieder Hoffnung", sagt Andreas B. über die Aktion 20.000. Das Aus am Neujahrstag zog ihm "den Boden unter den Füßen weg".

Das Jahr begann für Andreas B. mit einem Knall: „Als ich am Neujahrsabend in den Fersehnachrichten gehört habe, dass die Aktion 20.000 beendet wird, hat es mir sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weggezogen", erzählt der 51-Jährige gegenüber "Heute".

"Jetzt wird wieder nix draus"

Der langzeitarbeitslose Weinviertler – er war einst in einem Fastfood-Lokal tätig – hatte sich Ende 2017 beim Jobprogramm für Ältere angemeldet und belegt derzeit einen Bürokurs.

„Ich wollte mich wieder fit machen für das Arbeitsleben und meine Kenntnisse auffrischen. Ich hatte dank der Aktion erstmals seit Langem wieder Hoffnung auf Arbeit. Jetzt wird wohl wieder nix daraus."

"Arbeitslose werden wie Abschaum behandelt"

Der Beschluss der neuen Regierung ist für Andreas B. „wie ein Tritt in den Hintern. Ich habe ja mit derartigen Dingen gerechnet, aber dass es so schnell geht und eine der ersten Amtshandlungen von Schwarz-Blau ist, kann's doch nicht sein. Wir werden von Kurz und Strache wie Abschaum behandelt."

"Leben ohne eigenes Geld würdelos"

Seine Frau (zwei Schlaganfälle, ehemalige Zielpunkt-Kassiererin) ist ebenfalls arbeitslos, wollte sich auch bei der Aktion 20.000 anmelden. „Zusammen leben wir von 1.200 Euro im Monat. Für unsere Enkelkinder ist sich gerade noch ein kleines Weihnachtsgeschenk ausgegangen. Aber jetzt ist auch das Wasser wieder teurer geworden – es wird alles immer schwieriger. So ein Leben ohne eigenes Geld und daher ohne jede Würde ist echt nicht lustig", sagt An­dreas B. traurig.

"Auch wenn es nur ein paar Netsch sind"

Er würde jeden Job nehmen: "Ich habe mich etwa bei Dutzenden Supermärkten beworben – aber glauben Sie, die schreiben einem 51-Jährigen überhaupt zurück. Ein Verdienst von elf-, zwölfhundert Euro wäre für mich schon ein Traum. Wie ein neues Leben – mit selbstverdientem Geld, auch wenn es nur ein paar Netsch sind …"