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"Auslöschung": Brandauer und Gedeck drehen in Wien

Heute Redaktion
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Es ist eine "große Liebesgeschichte", die seit zwei Wochen in Wien gedreht wird. Darüber sind sich die Hauptdarsteller von "Auslöschung", Klaus Maria Brandauer und Martina Gedeck, völlig einig.

Es ist eine "große Liebesgeschichte", die seit zwei Wochen in Wien gedreht wird. Darüber sind sich die Hauptdarsteller von "Die Auslöschung", Klaus Maria Brandauer und Martina Gedeck, völlig einig.

Doch wenn es ausschließlich um die Liebe gehen würde, wäre das SWR/ORF-Drama von Nikolaus Leytner nach zehn Minuten vorbei. "Da geht's aber erst richtig los", weiß Gedeck, die sich in der Rolle von Judith zuerst in den älteren Kunsthistoriker Ernst verliebt und dann nach und nach seinen geistigen Verfall beobachten muss.

Ernst hat Alzheimer, und sowohl er als auch seine Freundin und Kinder müssen damit erst einmal zurechtkommen. Vor der "Auslöschung", die der Titel des Films nahelegt, wird laut Brandauer die Geschichte "einer unbeschreiblichen Aufopferung" erzählt.

"Diese Krankheit ist sicherlich furchtbar", sagte der Schauspielstar am Montag vor Journalisten beim Setbesuch in der Akademie der bildenden Künste in Wien, "aber welcher Part der schlimmere ist, weiß ich nicht. Honigschlecken ist das für beide nicht, und ich lege nicht meine Hand dafür ins Feuer, dass ich das könnte, was Judith im Film macht."

Liebe und Rosen

Brandauer präsentierte sich, ebenso wie der Rest der Schauspielriege, trotz der intensiven und emotional fordernden Dreharbeiten gut gelaunt und ließ sich sogar zu einem Aphorismus verleiten: "Liebe heißt, für jemand anderen auf der Welt zu sein - ich sage aber nicht, dass das ein wünschenswerter Zustand ist."

Die deutsche Schauspielerin Gedeck wiederum streute ihrem Drehpartner Rosen. "Es ist ein Traum, mit dem Brandauer zu spielen. Er hat eine unheimliche Spielfreude und schauspielerische Kraft - wir drehen ja nicht chronologisch, das heißt er muss mal so, mal so sein."

Diese Herausforderung der verschiedenen Stadien der Demenz seien "nicht so schwierig", wiegelte Brandauer dagegen ab. "Ich muss da sein, da muss ich sein." Man sei bei der Krankheit "immer wieder mit Situationen konfrontiert, mit denen man nicht rechnet", erläuterte Gedeck, "die gewohnten Bahnen werden ad absurdum geführt. Kann man sich retten? Kann man die Liebe retten? Das ist alles sehr hart, und wir zeigen das auch in aller Schärfe."

Dream-Team vor der Kamera

Neben Brandauer und Gedeck komplettieren Birigt Minichmayr, Philipp Hochmair, Regina Fritsch und Andreas Kiendl den Cast. "Mein absolutes Dream-Team", wie Regisseur Leytner versicherte. "In den ersten zwei Wochen haben wir bereits sehen können, dass sich da vor der Kamera was tut, was ich bisher so noch nicht erleben durfte."

Gedeck, die zuletzt unter einem österreichischen Regisseur (Julian Pölsler für "Die Wand") agierte, fand offenbar Gefallen daran. "Es gibt hier eine ausgeprägte Filmkultur und eine radikale Art, Filme zu erzählen." Brandauer hofft dagegen auf ein interessiertes Publikum: "Wir machen ein Bürgerservice, vor allem wenn man für das Fernsehen arbeitet. Da sind zuerst Nachrichten, dann der Sport und dann kommt die Auslöschung..."

Gedreht wird die Produktion der Mona Film voraussichtlich noch bis 1. Juni. Für das Drehbuch zeichnen Agnes Pluch und Leytner selbst verantwortlich.