Szene

"Ave Maria" von Witwe Iva bei Schells Trauerfeier

Heute Redaktion
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Der österreichische Schauspieler und Oscarpreisträger Maximilian Schell ist am Samstag unter großem Medieninteresse in seiner Heimatgemeinde Preitenegg im Lavanttal verabschiedet worden. Familie, Freunde und Kollegen sowie zahlreiche Bewohner von Preitenegg und Umgebung begleiteten ihn auf seinem letzten Weg. Schell war am 1. Februar im Alter von 83 Jahren in der Klinik Innsbruck gestorben.

ist am Samstag unter großem Medieninteresse in seiner Heimatgemeinde Preitenegg im Lavanttal verabschiedet worden. Familie, Freunde und Kollegen sowie zahlreiche Bewohner von Preitenegg und Umgebung begleiteten ihn auf seinem letzten Weg. Schell war am 1. Februar im Alter von 83 Jahren in der Klinik Innsbruck gestorben.

Viele Weggefährten, die vor nicht einmal einem halben Jahr Schells Hochzeit mit gefeierten hatten, waren unter den Gästen, so etwa die Schauspielerin Waltraud Haas und Christian Wolf, der Filmemacher Carl Spiehs sowie TV-Talkerin Barbara Karlich. Die Trauerfeier begann in der Aufbahrungshalle, von wo der Trauerzug zur Pfarrkirche führte. Nach der Messe und einem kurzen Besuch beim Grab von Schells Schwester Maria würdigten Familienmitglieder und das offizielle Kärnten den Verstorbenen.

Lawrence David Foldes von der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences in Los Angeles bezeichnete Schell als einen der "bedeutendsten Schauspieler aller Zeiten". Der Oscar, den er für seine Darstellung im Film "Das Urteil von Nürnberg" bekommen habe, sei nur ein Bruchteil jener Ehrerbietung, die er verdiene. Foldes hat vor nur drei Wochen mit Schell an einem neuen Film "preschool for the next dimension" gearbeitet. "Ein Film, den Schell unbedingt hat machen wollen", erzählte Foldes am Rande der Trauerfeier. Er handle von Schells Gedanken über das Leben und davon, was danach komme. Die Wärme und Freundlichkeit des Schauspielers habe ihn sehr berührt und werde ihm immer in Erinnerung bleiben, sagte Foldes.

"Wanderer zwischen den Künsten"  

Landeshauptmann Peter Kaiser bezeichnete Schell mit seinem vielseitigen Wirken auf der Bühne, vor und hinter der Kamera sowie literarisch und musikalisch als "Wanderer zwischen den Künsten". Kaiser würdigte die Verdienste des Verstorbenen, der mit seiner Schirmherrschaft über die "Bildungswelt Maximilian Schell" in Wolfsberg, einer Kooperation von Kindergarten, Volksschule und Neuer Mittelschule, unvergessen bleiben werde.

Bürgermeister Franz Kogler bezeichnete Schell als "Menschen, der uns und die Umgebung von Preitenegg wirklich gern gehabt hat". Das habe er mehrfach bewiesen, als er häufig an den Festen des Dorfes teilgenommen und der Gemeinde die "Schellquelle" für die Wasserversorgung geschenkt habe, erklärte der Bürgermeister.

Künstler und "Walderdbeerensucher"

Persönliche Worte sprachen seine Tochter Nastassja (vom Band), sein Sohn Dimitri sowie Andrea Schell, die Frau seines Neffen. Von Witwe Iva erscholl das "Ave Maria" von Band. Igor Pucker, ein Freund der Familie, fasste das Leben des vielseitigen Künstlers und "Walderdbeerensuchers" zusammen und erinnerte an dessen großen Erfolge als Jedermann und Hamlet, an die Oscarnominierungen - sechs als Schauspieler, drei als Regisseur - sowie an seine Operninszenierungen.

Mit einem Schlussapplaus verabschiedeten die Trauergäste ihren Freund und Ehrenbürger von Preitenegg. Durch das Spalier der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, deren Ehrenmitglied Schell war, fuhr der Wagen mit dem Verstorbenen über einen Rosenteppich ins Tal. Die Urnenbeisetzung soll zu einem späteren Zeitpunkt im Kreise der Familie stattfinden. Die Trauergäste waren anschließend zum Hanslwirt eingeladen, jenem Gasthaus, in dem Schell seinen Stammtisch hatte und wo im August des Vorjahres die Hochzeitstafel stattgefunden hatte.
APA/red.