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"Babyboom": RTL polarisiert mit neuer Dokusoap

Heute Redaktion
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Für eine neue RTL-Dokusoap sollen 30 fest installierte Kameras Geburten in einem Berliner Krankenhaus filmen. Das neue Format "Babyboom - Willkommen im Leben" hat sein Vorbild in dem Format "One Born Every Minute" aus England. Pure Emotionen oder Voyeurismus im "Big Brother"-Stil? Der Berliner Gesundheitssenator lässt jetzt den Fall prüfen.

Für eine neue -Dokusoap sollen 30 fest installierte Kameras Geburten in einem Berliner Krankenhaus filmen. Das neue Format  "Babyboom - Willkommen im Leben"  hat sein Vorbild in dem Format "One Born Every Minute" aus England. Pure Emotionen oder Voyeurismus im "Big Brother"-Stil? Der Berliner Gesundheitssenator lässt jetzt den Fall prüfen.

Kaum sind die Säuglinge auf der Welt, schon sind sie im Fernsehen: In einem Berliner Vivantes-Krankenhaus werden Geburten für eine neue RTL-Dokusoap gefilmt. Im Kreißsaal, im Krankenzimmer und in den Untersuchungsräumen zeichnen 30 Kameras seit mehreren Tagen Geburten auf, berichtet der Sender RTL.

Mütter, die einverstanden damit sind, entbinden in einem abgetrennten Bereich der Station. Dort wird das neue Format "Babyboom - Willkommen im Leben" gedreht. Ausstrahlungszeitpunkt und der Sendeplatz sind noch offen.

Im Mittelpunkt der Folgen steht das Geburtshilfeteam, die Hebammen und Ärzte rund um Chefarzt Lars Hellmeyer (43), die Eltern, Freunde und Angehörige und natürlich die Babys. Eine neue Produktionsform soll einen authentischen Einblick in die wahre Gefühlswelt der Beteiligten ermöglichen. Ein abgetrennter Bereich der Entbindungsstation ist mit knapp 30 fest installierten und ferngesteuerten Kameras ausgestattet. Die Kameras zeichnen 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche alles auf, was auf der Station passiert.



"Uns reizt das innovative Format, bei dem keine Kamerateams auf der Station unterwegs sind", sagte Vivantes-Sprecherin Mischa Moriceau. Durch die feste Installation der Kameras werde das Klinikgeschehen so authentisch wie möglich dargestellt.



Nicht voyeuristisch!?

Das Format solle zwar intim und emotional sein - aber nicht voyeuristisch. "Wir wollen schlicht die Menschen und ihre Geschichten zeigen, die Mitarbeiter und werdenden Eltern." Vorbild für die neue Doku-Serie sei die Sendung "One Born Every Minute" aus England, hieß es bei RTL.



Gesundheitssenator lässt prüfen

Jetzt will Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) die Sendung prüfen und ließ die Produktion bis 20. März stoppen. Bei einer Aufsichtsratssitzung soll dann die weitere Vorgehensweise entschieden werden. Die Senatsverwaltung begründete ihre Entscheidung mit offenen Fragen des Kinderschutzes und der Arbeitnehmerrechte.